Düsseldorf. In München gibt's spezielle Parkplätze für Handel und Gewerbe. Warum nicht auch in NRW-Städten? Das ragen Handwerker an Rhein und Ruhr.
Die Handwerker an Rhein und Ruhr beklagen zunehmende Schwierigkeiten, auf dem Weg zu Kunden und in der Umgebung ihrer Firmenzentralen Parkplätze für ihre Fahrzeuge zu finden. „Bauhandwerker müssen auf die Baustellen, Bäcker und Caterer müssen zu Veranstaltungsorten, Installateure in die Heizkeller, wenn die Städte auch in Zukunft versorgt und erneuert werden sollen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf, Andreas Ehlert, am Mittwoch bei der Sommer-Vollversammlung der Kammer.
München als Park-Vorbild für NRW-Städte?
Das Handwerk verlangt daher Ausnahmegenehmigungen für das Parken in der Nähe des Firmensitzes. In Gebieten mit „hohem Parkdruck“ und in autofreien Quartieren sollen ergänzend zum Handwerkerparkausweis spezielle Stellflächen für die Geschäftsleute eingerichtet werden, die nicht nur zum Be- und Entladen, sondern auch über einen längeren Zeitraum hinweg genutzt werden dürfen. Ein Vorbild sei die Stadt München, die solche Parkplätze zum „Laden, Liefern und Leisten“ geschaffen hat. In Teilen der Stadt München werden seit einigen Monaten Parkplätze für Handel und Gewerbe in Orange gekennzeichnet. Schließlich mahnt das Handwerk „smarte Parkleitsysteme“ für NRW an, die mit Hilfe von Sensoren freie Parkplätze erfassen und digital anzeigen.
Nicht überall reicht das Lastenrad
Grundsätzlich stehe das Handwerk zur nachhaltigen Verkehrspolitik, hieß es. Zahlreiche Betriebe stellten derzeit zum Beispiel auf kleinere Fahrzeuge um oder nutzten dort, wo es möglich sei, Lastenräder. Dennoch seien Handwerker auch auf lange Sicht bei den meisten Fahrten mit Werkzeug und Material auf Nutzfahrzeuge angewiesen. Sie dienten nicht nur als Beförderungsmittel, sondern auch als mobile Werkstätten und fahrbare Ersatzteillager.
Die Handwerkskammer Düsseldorf fordert die Städte an Rhein, Ruhr und Wupper auf, in Zukunft den „vitalen Parkraumbedarf“ von Handel und Gewerbe besser zu berücksichtigen. Er müsse gleichrangig sein mit dem Ziel, den Verkehr einzuschränken, um Emissionen zu senken.