Düsseldorf. Laut NRW-Innenministerium gab es im vergangenen Jahr 37 Einsätze wegen sogenannter Tumultlagen. Im Jahr 2018 seien es noch 179 gewesen.
Die Polizei in NRW war im vergangenen Jahr 37 Mal wegen sogenannter Tumultlagen im Einsatz. In sieben Fällen habe man dabei Bezüge zur Clankriminalität festgestellt, heißt es in einer noch nicht veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD im Düsseldorfer Landtag. Laut dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatten die meisten der 209 Beteiligten die deutsche Staatsbürgerschaft.
Wenn in der Statistik von „Beteiligten“ gesprochen wird, sind das nicht nur Verdächtige, sondern auch Opfer. So taucht bei den 209 Beteiligten auch ein einjähriges Kind auf, das bei einem Tumult verletzt wurde. Über die Zahl der tatsächlich Beschuldigten macht das Innenministerium in dem Papier für den Landtag keine Angaben. Unter den Beteiligten waren 32 Frauen und 177 Männer.
Papier des Innenministeriums bietet keine Erklärung für gesunkene Zahlen
Mit 37 Tumultlagen gab es zwei mehr als 2021. 2020 waren es noch 67, 2019 zählte man 93 und 2018 (dem Ursprung der Statistik) 179. Eine mögliche Erklärung für die gesunkenen Zahlen - zum Beispiel die Corona-Pandemie - bietet das aktuelle Papier des Innenministeriums nicht.
Eine Tumultlage ist laut Innenministerium „eine polizeiliche Einsatzlage, die durch oder aus einer aggressiv auftretenden Personengruppe hervorgerufen wird, bei der die Anzahl der Personen, ihre Rolle beziehungsweise der Status einzelner Personen beim ersten Einschreiten nicht sofort zu bestimmen ist“. Dazu zählen etwa Massenschlägereien. (dpa)