Düsseldorf. Wenn der Bund die offenen Punkte kläre, gehe es mit dem 49-Euro-Ticket schnell, so der NRW-Verkehrsminister. Der Fahrgastverband sieht weiterhin Probleme.
Der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer (Grüne), sieht bei der Umsetzung des 49-Euro-Tickets den Bund am Zug. Überall in den Ländern tagten die Arbeitsgruppen zum Deutschlandticket, und alle wollten eine schnellstmögliche Einführung, sagte Krischer der „Rheinischen Post“ am Mittwoch in Düsseldorf. Wenn der Bund die offenen Punkte kläre, gehe das mit dem Ticket ganz schnell.
Krischer sagte der Zeitung, Kritik von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Vorgehen der Länder laufe ins Leere. „Eher müsste man den Bundesverkehrsminister kritisieren, weil weiterhin wichtige Entscheidungsgrundlagen fehlen, wie etwa die versprochene Änderung des Regionalisierungsgesetzes oder die Klärung der Frage der Tarifgenehmigung“, so der NRW-Verkehrsminister.
Fahrgastverband Pro Bahn fordert Unterstützung von Busunternehmen
Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert derweil mehr Unterstützung von Busunternehmen bei der Umsetzung des Deutschlandtickets sowie die Abkehr von einer rein digitalen Lösung. „Wer ein digitales Ticket will, muss auch in den Bussen und Bahnen die technischen Voraussetzungen schaffen“, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbandes, Karl-Peter Naumann, der „Rheinischen Post“. Das 49-Euro-Ticket sei in der technischen Durchführung deutlich schwieriger, „als sich das viele vorgestellt haben“, mahnte er. Die Probleme zur Einführung seien weiterhin groß.
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In manchen Bundesländern fehlten im Regionalverkehr entsprechende Systeme, um etwa Chipkarten zu lesen, sagte Naumann weiter. Davon betroffen seien speziell kleine Busunternehmen, die den Schülerverkehr auf dem Land übernehmen. Die Ausstattung mit neuen Lesegeräten sei aber aus Eigenmitteln meist nicht zu stemmen. „Die Finanzierung muss durch Förderung gesichert werden“, forderte er.
Zugleich betonte der Verbandsvertreter, es sei falsch, beim digitalen Ticket vor allem auf das Smartphone zu setzen: „Es muss eine Lösung geben für Menschen, die keines haben - etwa durch ein Papierticket.“ (dpa/epd)