Neuss. Ein Kirchenaustritt dauert je nach Wohnort unterschiedlich lange. In diesen Städten gibt es die längste Wartezeit auf einen Amtsgerichts-Termin.
Seit Jahren stehen Tausende Christen Monat für Monat Schlange: Allerdings wollen sie nicht rein in die Kirche, sondern raus. Das dauert, je nach Wohnort, unterschiedlich lange.
Kirchenmüde Christen müssen in Nordrhein-Westfalen am längsten am Amtsgericht Neuss auf einen Austrittstermin warten. Mit 3,5 Monaten Wartezeit schlägt die Behörde die Wartezeiten an allen anderen Amtsgerichten des bevölkerungsreichsten Bundeslands. Das geht aus einer Auflistung hervor, die NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) für die Rechtsausschusssitzung am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag zusammengestellt hat.
Drei Monate Wartezeit auf einen Austrittstermin
Mit drei Monaten Wartezeit folgen die Amtsgerichte in Duisburg, Geldern, Moers, Velbert, Lünen, Gronau, Aachen, Jülich, Waldbröl, Leverkusen und Essen. Regelmäßig gebe es aber Möglichkeiten, auf noch nicht belegte oder stornierte Termine kurzfristig aufzuspringen, ergänzte der Justizminister.
Lesen Sie auch: Abzocke? Gericht warnt: kein Online-Kirchenaustritt möglich
Gar keine Wartezeit auf die Chance zum Kirchenaustritt gibt es demnach an den Amtsgerichten Duisburg-Hamborn, Werl, Lübbecke, Minden, Herne, Hagen, Lüdenscheid, Schwelm, Wetter, Lennestadt, Wipperfürth, Brakel, Delbrück, Höxter und Lippstadt. Dazwischen gibt es Dutzende Amtsgerichte mit Wartezeiten ganz unterschiedlicher Dauer. (dpa)