Düsseldorf. Um den von Aktivisten besetzten Ort Lützerath zu räumen, plant das NRW-Innenministerium einen Großeinsatz - voraussichtlich zu Jahresbeginn.

Die Polizei plant, das von Aktivisten besetzte Braunkohledorf Lützerath Anfang des kommenden Jahres zu räumen. „Voraussichtlich wird die Räumung im Januar stattfinden“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Düsseldorf am Samstag. Konkret werde darüber entschieden, wenn ein Vollstreckungsersuchen von der Kommune vorliege. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte am Donnerstag einen Großeinsatz angekündigt, bei dem mit einem Schlag Besetzer weggebracht, Barrikaden beseitigt, Häuser abgerissen und Bäume gerodet werden sollen. Laut dem Ministeriumssprecher muss sich die zuständige Kommune - also die Stadt Erkelenz - mit einem Vollstreckungsersuchen an die Polizei wenden.

Braunkohledorf Lützerath: Aktivisten kündigen Widerstand gegen Räumung an

Lützerath soll zur Kohlegewinnung abgebaggert werden. In den Häusern, deren einstige Bewohner weggezogen sind, leben Aktivisten, die um den Ort kämpfen wollen. „Wir hoffen weiterhin darauf, dass Lützerath bleibt und endlich festgestellt wird, dass es genug Kohle gibt, ohne den Ort opfern zu müssen“, betont Christopher Laumanns vom Bündnis „Alle Dörfer Bleiben“.

Schon vor wenigen Wochen haben mehr als tausend Menschen für den Erhalt von Lützerath demonstriert.
Schon vor wenigen Wochen haben mehr als tausend Menschen für den Erhalt von Lützerath demonstriert. © AFP | Ina Fassbender

Sollte es zur Räumung kommen, kündigt Laumanns Widerstand an: „Mindestens 1000 Menschen werden sich schützend vor Lützerath stellen.“ Der Protest solle bestimmend aber friedlich sein. Ansprachen und Sitzblockaden seien geplant. „Das ist die radikalste Form, die das Bündnis betreiben wird“, so der Bündnissprecher.

Die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober mit dem Energiekonzern RWE einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinischen Revier vereinbart. (dpa/joh)

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