Düsseldorf. Von Woche zu Woche steigt die Zahl der Geflüchteten in den NRW-Schulen. Sie kommen aus der Ukraine und aus vielen anderen Staaten.

Die von den zahlreichen Krisen in der Welt ausgelöste Fluchtbewegung erreicht in zunehmendem Maße die Schulen in Nordrhein-Westfalen. So stieg die Zahl der geflüchteten Kinder und Jugendlichen an NRW-Schulen in diesem Schuljahr auf einen neuen Höchststand von 82.211, wie die jüngste Wochen-Umfrage des Landes ergab (Stichtag: 19. Oktober). Zu Beginn des Schuljahres Mitte August wurden in NRW 70.674 neu zugewanderte Schülerinnen und Schüler gezählt.

An der Umfrage hatten sich rund 90 Prozent der Schulen in NRW beteiligt. Gezählt werden hier Kinder und Jugendliche, die wegen fehlender Deutschkenntnisse noch nicht dem regulären Unterricht folgen können. Auch die Zahl der ukrainischen Schülerinnen und Schüler stieg zuletzt weiter an auf 36.944. Das waren fast 400 mehr als vor den Herbstferien. Zum Schuljahresbeginn zählte NRW 32.257 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine in den Schulen, die große Mehrheit von ihnen in den Grundschulen und in der Sekundarstufe 1.

Mühsame Suche nach Lehrpersonal

„Das ist eine enorme Herausforderung“, sagte NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags. Das Land unternehme alles, um mehr Lehrpersonal auch für diese Kinder an die Schulen zu holen. Im Nachtragshaushalt seien rund 1000 zusätzliche Stellen speziell für die Beschulung von Flüchtlingskindern aus der Ukraine vorgesehen.

„Mir ist völlig klar, dass Stellen nicht unterrichten. Wir brauchen die Köpfe dafür“, sagte Feller. Es sei den Schulen und den Bezirksregierungen seit Frühjahr immerhin gelungen, 865 Lehrkräfte dafür befristet einzustellen. Die Schulen hätten die Möglichkeit, weitgehend selbstständig Personal einzustellen. Es müssten auch keine ausgebildeten Lehrkräfte sein, so Feller.