Düsseldorf. Die SPD bringt ein 30-Euro-Monatsticket ins Gespräch, der Verkehrsminister von den Grünen ein zweistufiges Modell für 29 und 49 Euro.

Die Diskussion über eine Nachfolge für das in Kürze auslaufende Neun-Euro-Ticket nimmt in NRW Fahrt auf. Sowohl SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty als auch NRW Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) warben am Donnerstag für ein günstiges Nachfolge-Ticket.

SPD-Landtagsfraktionschef Kutschaty wirbt für ein bundesweites 30-Euro-Ticket

Kutschaty schlägt mit seiner Landtagsfraktion ein bundesweit gültiges 30-Euro-Monatsticket vor, das monatlich, quartalsweise oder jährlich erworben werden könnte. Dieses Ticket könne laut Kutschaty zum 1. Januar 2023 eingeführt werden. Für die Finanzierung sollte nicht allein der Bund zuständig sein, sondern auch die Länder und gegebenenfalls auch „die Wirtschaft“. Die Begründung: Der Öffentliche Nahverkehr sei eine Aufgabe für Kommunen und Länder. Daher müsse auch NRW einen finanziellen Beitrag für ein neues Modell leisten.

Laut Kutschaty ist ein billiger Monats-Fahrschein für alle auch ein „Hebel“, um die Inflation zu senken. Das Neun-Euro-Ticket habe die Inflation in Deutschland um einen Prozentpunkt verringert.

Die ersten Nahverkehrsgesellschaften bringen sogar Preiserhöhungen ins Gespräch.

Verkehrsminister Krischer (Grüne) sieht bei der Finanzierung den Bund in der Pflicht

Der neue NRW-Verkehrs- und Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) ruft ebenfalls nach einem Nachfolge-Ticket. Er richtet den Blick bei der Finanzierung aber vor allem nach Berlin.

Krischer hatte schon vor Wochen zusammen mit der Grünen-Bundestagsfraktionsvorsitzenden Katharina Dröge und der Grünen-Bundesvorsitzenden Ricarda Lang einen Vorschlag gemacht, für den er weiter wirbt: „Wir empfehlen ein Ticket für 29 Euro im Monat für „Regionen“ wie zum Beispiel NRW und ein bundesweit gültiges 49-Euro-Ticket“, sagte Krischer dieser Redaktion.

Dieses Modell könne finanziert werden durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen, zum Beispiel für große Dienstwagen. Die Frage der Finanzierung sei aber am Ende eine bundespolitische. „NRW ist nicht in der Lage, ein Projekt dieser Dimension alleine zu finanzieren.“