Bielefeld. Yazgülü Zeybek aus Wuppertal und Tim Achtermeyer aus Bonn lösen Mona Neubaur und Felix Banaszak an der Parteispitze ab.

Der rund 26.000 Mitglieder zählende Landesverband der NRW-Grünen hat eine neue Doppelspitze: Ein Landesparteitag wählte am Sonntagmorgen Yazgülü Zeybeck aus Wuppertal und Tim Achtermeyer aus Bonn zu Nachfolgern der bisherigen Vorsitzenden Mona Neubaur und Felix Banaszak. Die 35-jährige Zeybek erhielt 91,8 Prozent der Stimmen, Achtermeyer (28) erreichte 81,8 Prozent.

"Tägliches Ringen" mit der Union erwartet

Die Kommunalpolitikerin Zeybek erinnerte in ihrer Bewerbungsrede an ein Zitat von Nelson Mandela: „Ein Gewinner ist ein Träumer, der niemals aufgibt.“ Sie sei als Tochter zweier aus politischen Gründen Geflüchteter eine Frau mit internationalen Wurzeln. „Das heißt aber nicht, dass ich mich nur für Integrationspolitik interessieren kann“, sagte sie. Die Ergebnisse der Verhandlungen zwischen CDU und Grünen für einen Koalitionsvertrag seien aus ihrer Sicht „großartig“. Dennoch gebe es keinen Automatismus, dass die Koalition mit der Union besonders einfach oder schwierig werde. Auf die neuen Partner warte „ein tägliches Ringen um die besten Lösungen“.

Tim Achtermeyer, Landtagsabgeordneter, ist zufrieden, dass der K-Vertrag das Ende des Braunkohle-Tagebaus einleite, unterdessen Auswirkungen seine Familie im Rheinischen Revier gelitten habe. Die Grünen müssten sich ihre Bündnisfähigkeit mit den Klima- und Umweltschutzbewegungen erhalten. Sein Rat an die Partei: „Lasst uns mit Leuten reden, die wählen gehen, aber auch mit denen, die nicht wählen gehen.“

Die bisherige Parteispitze hat nun neue Aufgaben

Mona Neubaur (44) aus Düsseldorf, Vorsitzende der Grünen in NRW seit 2014, wird als „Superministerin“ für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie dem Kabinett von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angehören. Felix Banaszak (32) aus Duisburg ist seit Herbst 2021 Bundestagsabgeordneter und leitete den Grünen-Landesverband NRW seit 2018.