Düsseldorf. Der überraschend ausgebootete Verkehrsexperte Arndt Klocke hält nichts von der Vermengung von Verkehrs- und Umweltministerium.
Neue Unruhe bei den NRW-Grünen vor dem Landesparteitag am Wochenende in Bielefeld, der über den schwarz-grünen Koalitionsvertrag berät: Der langjährige Fraktions- und Parteichef Arndt Klocke übte öffentliche Kritik an der Ministeriumsauswahl seiner Partei. „Die Zuschnitte der grünen Ministerien sind aus meiner Sicht nur in Teilen gut gewählt“, schrieb Klocke am Freitag in einer Mitteilung.
Der Verkehrsexperte und sensationelle 40 Prozent-Wahlkreisgewinner aus Köln nahm vor allem Anstoß an der geplanten Zusammenlegung von Verkehrs- und Umweltministerium. Die Aufgaben der Mobilitätswende hätten weiterhin ein eigenständiges Haus gerechtfertigt, so Klocke. „Die Zerschneidung des bisherigen Umweltministeriums, in dem einst Bärbel Höhn und Johannes Remmel erfolgreich gewirkt haben, halte ich politisch für unklug.“
Der als eigenständiger strategischer Kopf geltende Klocke war von Parteichefin Mona Neubaur überraschend bei der Ministeriumsverteilung nicht berücksichtigt worden, obwohl er mit der CDU federführend das Verkehrskapitel verhandelt hatte. Den Zuschlag soll der Bundestagsabgeordnete und Neubaur-Vertraute Oliver Krischer bekommen. Klocke machte aus seiner Enttäuschung darüber keinen Hehl: „Ich hätte gern nach zwölf Jahren als Fachpolitiker im Landtag diesen Koalitionsvertrag aus der Regierung heraus mit umgesetzt. Unsere Grünen-Spitze hat dies anders entschieden.“