Lügde/Düsseldorf. Im Missbrauchskomplex Lügde legt der U-Ausschuss des Landtags NRW diesen Freitag seinen Zwischenbericht vor. Aufarbeitung ist noch nicht beendet.
Nach mehr als 120 Zeugenvernehmungen, Anhörungen von mehr als 20 Sachverständigen und umfangreichen Aktenauswertungen legt der Vorsitzendes des Lügde-Untersuchungsausschusses, Martin Börschel (SPD), am Freitag den Entwurf eines Zwischenberichts vor. Der Bericht wird an die Ausschussmitglieder übergeben, bevor er voraussichtlich im März mit Handlungsempfehlungen Thema im Plenum des nordrhein-westfälischen Landtags sein soll.
In Lügde im Kreis Lippe an der Landesgrenze zu Niedersachsen waren über Jahre auf einem Campingplatz zahlreichen Kinder Opfer von sexueller Gewalt geworden. Das Landgericht Detmold verurteilte mehrere Täter.
Missbrauchskomplex Lügde: U-Ausschuss befasst sich mit möglichem Behördenversagen
Der Untersuchungssausschuss zum Kindesmissbrauch hat die Aufgabe, mögliches Behördenversagen in den zuständigen Jugendämtern in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen und bei den Ermittlungen der Polizei zu untersuchen. Hinweise auf sexuellen Missbrauch hatte es seit mehreren Jahren gegeben. In der Anfangsphase der Ermittlungen der Polizei war es zu schweren Pannen mit verschwundenen Beweismitteln und verzögerten Festnahmen gekommen.
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Nachdem im Mai ein neues Parlament gewählt worden ist, müssen alle Parteien einem neuen Untersuchungsausschuss zustimmen, damit dann aus dem Zwischen- ein Abschlussbericht werden kann. Das gilt allerdings als Formsache. (dpa)