Düsseldorf. FFP2-Masken sind teurer als die einfachen “OP-Masken“, schützen aber offenbar viel besser: Die NRW-Grünen fordern eine FFP2-Pflicht.

Die Corona-Lage hat sich weiter verschärft: Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg am Sonntag mit rund 516 bundesweit erstmals über die Schwelle von 500. Wegen der steigenden Fallzahlen auch an Rhein und Ruhr fordert die Chefin der NRW-Grünen, Mona Neubaur, eine FFP2-Maskenpflicht zum Beispiel in Geschäften, Restaurants, Bussen und Bahnen. Bisher können an solchen Orten auch die einfacheren und billigeren „OP-Masken“ getragen werden.

NRW-Grünen-Vorsitzende: "FFP2-Masken sind ein mildes, aber effektives Mittel"

„Eine FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Räumen, beispielsweise in der Gastronomie, im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr, aber auch an Orten im Freien, wo Abstände nicht eingehalten werden können, wäre ein mildes, aber effektives Mittel im Kampf gegen die Pandemie. Wenn Maskenpflicht gesagt wird, muss FFP2-Maskenpflicht gemeint sein“, sagte Neubaur dieser Redaktion. Auch in Pflegeeinrichtungen und Schulen müsse die FFP2-Maskenpflicht schnellstmöglich gelten.

An Bedürftige müsse der FFP2-Schutz kostenlos abgegeben werden, so Neubaur. In Düsseldorf funktioniere dies jetzt schon vorbildlich. Das Land NRW solle die Kommunen bei der Beschaffung dieser Masken finanziell und logistisch unterstützen. Wissenschaftliche Ergebnisse seien jedenfalls eindeutig: „Die FFP2-Maske garantiert einen sehr guten Schutz vor einer Corona-Infektion - bei sich selbst, aber auch bei anderen.“ Es sei deshalb nicht nachvollziehbar, warum die Landesregierung das Tragen einer FFP2-Maske nur „dringend empfiehlt“.

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Das Max-Planck-Institut in Göttingen hatte Anfang Dezember in einer Studie herausgefunden, dass FFP2-Masken besonders gut vor einer Ansteckung und vor einer Weitergabe des Virus schützten.

Virologe Dittmer: "FFP2-Masken sind besser als OP-Masken"

Ulf Dittmer, Virologe am Uniklinikum Essen, empfiehlt ebenfalls jedem, sich mit diesen Masken zu schützen: „Vor allem in geschlossenen Räumen würde ich dazu raten, denn diese Masken bieten einen besseren Schutz. Studien zeigen, dass FFP2-Masken deutlich effektiver Infektionen verhindern können als OP-Masken“, sagte Dittmer dieser Zeitung. Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg und Hamburg haben schon diverse FFP2-Plichten eingeführt oder planen sie.

NRW-Gesundheitsministerium: "Entscheidend ist das richtige Tragen"

Das NRW-Gesundheitsministerium verteidigte seine Entscheidung, FFP2-Masken „nur“ zu empfehlen. NRW folge hier 1:1 einem Beschluss von Bund und Ländern. Sowohl der medizinische Mund-Nasen-Schutz (MNS) als auch FFP2-Masken seien geeignet, um das Ansteckungsrisiko im Alltag zu reduzieren. „Ein möglicher größerer Effekt von FFP2-Masken im Vergleich zu MNS hinsichtlich der Reduktion von Transmissionen durch das Tragen von FFP2-Masken durch Laien in Alltagssituationen ist jedoch nicht belegt“, so das Ministerium. Von entscheidender Bedeutung sei, dass die Maske die richtige Größe und Passform habe, und dass die Menschen sie korrekt trügen.

"Gerade bei Kindern und Menschen mit kleinem Gesicht sitzen diese Masken aber oft nicht richtig, so dass ihre Schutzwirkungen dann eingeschränkt ist", erklärte das Ministerium auf Anfrage dieser Redaktion. "Durch die dringende Empfehlung haben also gerade die Personen nach wie vor die Möglichkeit, sich für eine medizinische Maske zu entscheiden, die es in größerem Maße als die FFP-2 Masken auch in kleineren Größen gibt."

Die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) zu FFP2-Masken und allgemein zum Tragen von Schutzmasken finden Sie hier.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte unterdessen in der „Bild am Sonntag“, Deutschland drohten „sehr schwere Wochen“. Die Situation in den Kliniken werde sich wieder zuspitzen.