Düsseldorf. Die Testbescheinigung für Sport und Fitnessstudios soll bei erfolgter Auffrischungsimpfungen wegfallen - mit der neuen NRW-Verordnung.

In Nordrhein-Westfalen sollen Menschen mit bereits erfolgter Corona-Auffrischungsimpfung (Booster) bei Sport und Wellness keine zusätzliche Testbescheinigung mehr vorlegen müssen. Das hat Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Wochenende bei einer Klausurtagung seiner Partei in Düsseldorf angekündigt.

„Die Gleichsetzung des Geboosterten mit den Getesteten soll generell gelten“, sagte Wüst mit Blick auf die neue Corona-Schutzverordnung des Landes, die Mitte der Woche in Kraft treten wird. Nach Weihnachten hatte NRW für sämtliche Sport-, Bäder- und Wellness-Angebote auch von dreifach Geimpften einen tagesaktuellen Negativ-Test verlangt. Dieser Sonderweg hatte bei Sportvereinen und Fitnessstudios Verärgerung hervorgerufen. Das traditionelle Geschäft mit den guten Vorsätzen zum Jahreswechsel sei praktisch zusammengebrochen, weil vielen Sportlern der vorherige Weg zur Teststation zu lästig sei, hieß es aus der Branche.

„Wir wollen Anreize setzen fürs Boostern"

„Wir wollen Anreize setzen fürs Boostern, weil das ist der Weg aus dieser Krise“, kündigte Wüst nun an. Der Wegfall der Testpflicht für geboosterte Sportler erscheint nach dem jüngsten Bund-Länder-Gipfel über weitere Corona-Maßnahmen folgerichtig. Am Freitag hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) mit den Ministerpräsidenten darauf verständigt, dass auch in der Gastronomie Geboosterte von der neuen Pflicht ausgenommen werden, neben dem Impfnachweis auch einen aktuellen Negativ-Test vorzulegen (2Gplus).

Auch beim Jugendsport plant Wüst Erleichterungen. „Gerade die Bedeutung von Sport für junge Leute, für Kinder ist heute auch noch mal genannt worden. Da wollen wir es durch verschiedene Dinge leichter machen“, kündigte der Regierungschef an. Wüst nannte „Gruppenschnelltests“ unter Anleitung des Betreuers, um gegebenenfalls bei Jugendlichen oder vor Wettkämpfen den Gang in eine offizielle Teststation zu ersparen. Details müssen noch in der neuen Verordnung geregelt werden.

Wird an der 2G-Regel im Einzelhandel gerüttelt?

Vor allem Wüsts Koalitionspartner FDP hatte sich für die Lockerungen beim Sport stark gemacht. Der Ruf der Liberalen nach einem Ende der 2G-Regel in weiten Teilen des Einzelhandels findet indes wohl kein Gehör. Die FDP monierte zuletzt, dass NRW seine Geschäfte mit der Zugangsbeschränkung für Ungeimpfte schlechter stelle als Bayern und Niedersachsen. Wüst hält jedoch dem Vernehmen nach weitere Lockerungen angesichts rasant steigender Infektionszahlen für aktuell kaum vermittelbar. „Wir werden das sicher in der uns eigenen Art freundschaftlich, verlässlich und diskret miteinander besprechen“, sagte er.