Düsseldorf. NRW-Ministerpräsident Wüst hat sich am Montag erneut zum Schulstart in NRW geäußert. Schulschließungen sollen trotz Omikron vermieden werden.
In mehreren Bundesländern hat der Schulunterricht wieder begonnen, auch in NRW enden bald die Weihnachtsferien. Sorgen gibt es wegen der befürchteten Omikron-Welle: Viele Schüler und Schülerinnen könnten sich mit der neuen Virusvariante infizieren. Dennoch hat sich NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Montagmorgen erneut dafür ausgesprochen, möglichst Präsenzunterricht zu veranstalten.
Dies müsse „so lange wie irgendwie vertretbar“ gelten, sagte er im ARD-„Morgenmagazin“. Zuvor hatte er schon in seiner Neujahrsansprache am Wochenende betont, dass er Schulschließungen vermeiden wolle. Unterricht solle „möglichst in Präsenz, möglichst in der Klasse“ stattfinden, so Wüst in der ARD. „Kinder sollen nicht noch mal leiden. Sie haben schon zu viel gelitten in dieser Pandemie.“ Die Kultusminister und -ministerinnen kommen am Mittwoch zu einem Sondergipfel zusammen, um über das die Lage in den Schulen beraten.
Wüst über Corona-Gipfel: „Impfpflicht muss kommen“
Zwei Tage später treffen sich Bund und Länder, um über das weitere Vorgehen in der Pandemie zu sprechen. Der Gipfel solle wie geplant am Freitag stattfinden und nicht – wie zunächst diskutiert – vorgezogen werden, so der NRW-Ministerpräsident. Die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) komme genau zur rechten Zeit, sagte Wüst. Bis dahin werde es valide Zahlen zur aktuellen Infektionslage geben sowie Hinweise des Expertenrats der Bundesregierung. Wüst, der derzeit auch Vorsitzender der Runde ist, erwarte neue Beschlüsse zur Booster-Kampagne und Quarantäne-Regeln.
Auch das Thema Impfpflicht solle diskutiert werden. Zu viele Menschen in Deutschland hätten bislang keine Erst- oder Zweitimpfung. „Die Impfpflicht muss kommen“, so Wüst. Bevor Olaf Scholz (SPD) Kanzler geworden sei, habe er sie für Februar avisiert, sagte Wüst. „Das Wort muss auch gelten, wenn er Kanzler ist“, unterstrich der CDU-Politiker.
Neue Quarantäne-Regelungen am Freitag erwartet
Zur Frage, ob die möglichen Lockerungen bei Quarantäne-Regeln trotz Risiken der Omikron-Virusvariante vertretbar seien, sagte Wüst: „Man muss das im Zusammenhang sehen mit unserem Ziel, unsere kritische Infrastruktur aufrechtzuerhalten.“ Mit Blick auf die vergleichsweise leichteren Krankheitsverläufe bei der Omikron-Variante müsse auf Basis des Expertenrats gemeinsam entschieden werden, ob 14 Tage Quarantäne wirklich nötig seien oder ein paar Tage weniger auch in Ordnung wären.
Dabei könnte es unterschiedliche Quarantäne-Regelungen geben für diejenigen, die dreimal geimpft seien und diejenigen, die noch keine Auffrischungsimpfung hätten, sagte Wüst. Skeptisch äußerte er sich, ob auch danach differenziert werden sollte, ob jemand in der sogenannten kritischen Infrastruktur arbeitet - dazu zählen etwa Strom- und Wasserversorgung, das Gesundheitswesen, Feuerwehr und Polizei. „Da bin ich nicht sicher, ob das der richtige Weg ist“, sagte Wüst. (tat/dpa)