Düsseldorf/Köln. Nach mehreren blutigen Vorfällen sollen Waffenverbotszonen die Situation in Ausgehmeilen entschärfen. Jetzt tritt eine Verordnung in Kraft.
Am Dienstag tritt in NRW die Verordnung der Landesregierung zu Waffenverbotszonen in Köln und Düsseldorf in Kraft. In der Düsseldorfer Altstadt, an den Kölner Ringen und auf der Zülpicher Straße in Köln ist das Tragen etwa von Messern schon ab einer Klingenlänge von vier Zentimetern künftig zu bestimmten Zeiten verboten.
Die Waffenverbotszonen gelten jeden Freitag- und Samstagabend ab 18 Uhr bis jeweils zum nächsten Morgen um 8 Uhr – zudem vor und an Feiertagen und an Karneval. Die Zonen werden mit Schildern gekennzeichnet.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) wird in Düsseldorf symbolisch eines der Hinweisschilder anbringen.
Polizei begrüßt Waffenverbote – Alkoholverkauf regulieren
Polizeiverbände begrüßen die Verordnung: Verbotszonen seien wichtig für die Gewaltbekämpfung an Orten, die oft durch "Gewalt- und Tumultdelikte" teils Betrunkener in die Schlagzeien geraten seien. "Wichtig ist, dass dort auch ein entsprechender Kontrolldruck stattfindet und Verstöße sanktioniert werden“, erklärte der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Erich Rettinghaus.
Auch der Landesvorsitzende des Bunds Deutscher Kriminalbeamter, Oliver Huth, lobt die Waffenverbotszonen in Düsseldorf und Köln. Sie machten es der Polizei leichter, Personen „niederschwellig“ zu kontrollieren, Bußgelder wegen Ordnungswidrigkeiten zu verhängen oder Platzverweise zu erteilen.
Vor allem Gruppen betrunkener Jugendlicher seien ein Problem, sagte Huth im WDR5-„Morgenecho“. Daher müsse auch geprüft werden, ob Alkoholverkauf in den Innenstädten strenger reguliert werden könne. (dpa)