Essen. Bildungsgewerkschaft GEW NRW ruft angestellte Lehrkräfte und Hochschulbeschäftigte ab nächster Woche zu Warnstreiks auf. Fünf Prozent mehr Gehalt.

Nach der ergebnislosen zweiten Tarifrunde müssen sich Menschen in NRW auf Warnstreiks im öffentlichen Dienst einstellen. Um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, ruft die Bildungsgewerkschaft GEW in NRW ihre tarifbeschäftigten Mitglieder ab nächster Woche zu ganztägigen Warnstreiks auf.

Streikkundgebungen finden am 9. November in Köln und Bonn, am 11. November in Dortmund, am 16. November in Münster, Bielefeld und Gelsenkirchen sowie am 18. November in Essen, Duisburg, Düsseldorf und Wuppertal statt.

GEW fordert faire Bezahlung

„Wir haben uns für gute und verlässliche Bildung stark gemacht - und das unter widrigsten Bedingungen“, sagte GEW-Landesvorsitzende Ayla Celik. „Die KollegInnen sind über ihre Grenzen gegangen, da sind fünf Prozent mehr Geld absolut angemessen“, so Celik. Auf lange Sicht müssten die Arbeitsbedingungen verbessert werden, wenn der Lehrermangel behoben werden soll und sich mehr Menschen für den Beruf entscheiden, so der Landesvorsitzende. „Dazu gehört auch eine faire Bezahlung.“

Aufgerufen sind in NRW die angestellten Lehrkräfte, Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder, Schulsozialarbeiter, pädagogische Fachkräfte sowie Hochschulbeschäftigte. Celik: „Das wird sicherlich zu Beeinträchtigungen führen. Leider gibt es offenbar keine andere Möglichkeit, unsere berechtigten Forderungen durchzusetzen.“

150 Euro mehr Gehalt

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund fordern für die mehr als eine Million Landesbeschäftigten fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens 150 Euro monatlich, im Gesundheitswesen 300 Euro mehr. Auszubildende, Studierende und Praktikanten sollen monatlich 100 Euro mehr bekommen. Die Tarifgemeinschaft der Länder wies die Forderungen erneut als unrealistisch zurück. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 27. und 28. November angesetzt.

Betroffen von dem Abschluss sind auch 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte sowie rund eine Million Versorgungsempfänger. „Analog zu den letzten Tarifrunden fordert die GEW NRW die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten“, teilt die Gewerkschaft mit. (mit dpa)