Düsseldorf. Nun ist doch Ersatz für die geschlossenen Impfzentren in Sicht. Düsseldorf, Duisburg, Krefeld und andere Städte zeigen, wie es geht.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will angesichts der sich zuspitzenden Corona-Lage mehr Tempo bei den Auffrischungsimpfungen. Er empfahl den Kommunen am Dienstag, zusätzlich zu ihren bisherigen Impfangeboten weitere Impfstellen zu schaffen.

Die Landesregierung werde „die Kreise und kreisfreien Städte auffordern, die Konzepte für flächendeckende Auffrischungsimpfungen zu aktivieren und damit neben den Arztpraxen zusätzliche Impfmöglichkeiten zu schaffen“, erklärte das Ministerium gegenüber dieser Redaktion. Das bedeutet: Die Kommunen sollen – zusätzlich zu den mobilen Impfungen - stationäre Impfstellen einrichten, nicht aber die großen Impfzentren wieder öffnen.

Laumann: "Die Impfzentren wären für die Aufgabe überdimensioniert"

„Die niedergelassene Ärzteschaft macht einen guten Job. Die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen und ich sind aber genauso der Ansicht, dass wir noch schneller werden können“, sagte Laumann. „Dafür brauchen wir nicht mehr die Impfzentren alter Form, die für diese Aufgabe überdimensioniert wären. Wir werden die Voraussetzungen für Impfstellen vor Ort schaffen, die nah an den Menschen sind.“

Laut dem NRW-Gesundheitsministerium gibt es schon Genehmigungen für feste Impfstellen in Bochum, Bonn, Duisburg, Düren, Düsseldorf, Hagen, Köln, Krefeld, Solingen und Wuppertal. In Bottrop reifen solche Pläne.

Städtetag auf Konfrontationskurs mit Spahn

Der Deutsche Städtetag wehrt sich unterdessen gegen den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), die Ende September geschlossenen Impfzentren wieder startbereit zu machen. Ein Impfzentrum sei keine „Taschenlampe“, die man aus- und wieder anknipsen könne, schrieb Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy in einem Brief an die Gesundheitsminister von Bund und Ländern.

Es sei „nicht ohne weiteres möglich, geschlossene Impfzentren kurzfristig wieder hochzufahren“. Der Verband hält aber kleinere Impfstellen für sinnvoll. Die Städte könnten ihre Impf-Angebote, falls erforderlich, erweitern.

Karl-Josef Laumann hatte zuletzt Spahns Forderung nach Wiedereröffnung der Impfzentren zurückgewiesen: Die Kassenärztlichen Vereinigungen hätten signalisiert, dass sie genügend Impfangebote machen könnten. Das Land halte nichts davon, teure Impfzentren im „Stand by“-Modus zu betreiben.