Düsseldorf. In vielen Städten haben sich in einer Woche so viele Briefwähler gemeldet wie bei der ganzen Wahl 2017. Folge: Stress in Wahlämtern.

Die Kommunen in NRW erleben knapp vier Wochen vor der Bundestagswahl eine höhere Nachfrage nach der Briefwahl als je zuvor und können die Flut der Anträge kaum bewältigen.

"Die Städte und Gemeinden registrieren bei der Briefwahl regelrecht einen Nachfrage-Boom. In einigen Kommunen haben sich binnen einer Woche schon so viele Menschen gemeldet wie bei der gesamten Bundestagswahl 2017. Das spricht deutlich für einen neuen Briefwahl-Rekord“, schrieb der Präsident des Städte- und Gemeindebundes NRW, Eckhard Ruthemeyer (CDU), am Mittwoch in einer Mitteilung.

Hier die wichtigsten Infos zur Stimmabgabe.

Prognose: Jeder Zweite wird per Brief die Stimme abgeben

Viele Menschen scheuten wegen Corona den Gang ins Wahllokal, zudem würden die Parteien sehr offensiv dafür werben, schon jetzt die Stimme abzugeben. Ruthemeyer: „Ich gehe davon aus, dass jeder Zweite auf die Briefwahl zurückgreifen wird. Das wäre ein gewaltiger Schub, bei der vergangenen Bundestagswahl lag der Anteil noch bei 28 Prozent.“

Für die Städte und Gemeinden erhöhe die große Nachfrage den Bearbeitungs-Aufwand um ein Vielfaches. Tausende Anträge müssten zusätzlich bearbeitet und beantwortet werden. Die Städte suchen intensiv nach mehr Wahlhelfern, viele hätten die Zahl der Briefwahlvorstände schon deutlich erhöht, zum Teil sogar verdoppelt, so der Verband.

"Keine Angst vor dem Wahllokal"

Der Städte- und Gemeindebund versichert zudem, niemand müsse davor Angst haben, im Wahllokal die Stimme abzugeben. Die NRW-Kommunen seien gut vorbereitet und achteten auf den Infektionsschutz: Masken, Belüftung, Desinfektion und das Abstandhalten machten die Wahl vor Ort sicher.