Düsseldorf. Am Wochenende spitzte sich die Diskussion um mögliche Privilegien für vollständig gegen das Coronavirus Geimpfte zu.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat sich im Gegensatz zu Kanzleramtsminister Helge Braun (beide CDU) am Sonntag im ZDF gegen eine Impfpflicht und Einschränkungen für Ungeimpfte ausgesprochen. „Ich halte nichts von Impfpflicht und auch nichts davon, auf Menschen indirekt Druck zu machen, dass sie sich impfen lassen sollen.“

NRW-SPD-Chef Thomas Kutschaty ist allerdings, wie Braun, durchaus offen dafür, vollständig Geimpften Freiheiten zu geben. „Die Inzidenzen steigen jetzt wieder. Heute haben wir aber das Glück, dass die Impfung einen Schutz gegen die aktuellen Corona-Varianten bietet“, sagte er dieser Redaktion.

"Warum sollten Geimpfte nicht ins Restaurant?"

Das biete neue Möglichkeiten, auch bei steigenden Zahlen Freiheiten von Geschützten zu erhalten. Kutschaty weiter: „Wenn also Restaurants, Kinos oder Veranstalter gute Schutzkonzepte erfüllen, warum sollten Geimpfte nicht zu ihnen kommen dürfen? Dass bei hohen Infektionszahlen generell wieder geschlossen wird, kann niemand wollen.“ Es liege darüber hinaus im Interesse privater Betreiber, auch für die, die sich nicht impfen lassen könnten, Regelungen auszuarbeiten.

Tests und Nachverfolgung brauche es weiterhin, um Infektionsketten aufzudecken und schnell zu unterbrechen. „Und Orte des notwendigen Lebensbedarfs wie Supermärkte müssen unter Einhaltung der AHA-Regeln natürlich für alle zugängig sein“, so Kutschaty.