Düsseldorf. Von Januar bis Mai 2021 gab es mehr Todesfälle in NRW als im Vergleichszeitraum 2020. Statistisch schlägt vor allem der Mai aus - wegen Corona?

In Nordrhein-Westfalen sind von Januar bis Mai 2021 mehr Menschen gestorben als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl habe um 1,5 Prozent auf rund 91.400 Sterbefälle zugelegt, teilte das Statistische Landesamt IT.NRW am Freitag mit.

Im Mai betrug der Zuwachs rund vier Prozent. 17.200 Menschen starben in diesem Jahr in diesem Monat. Zu den Gründen gab es keine Angaben. Die Daten seien zudem noch vorläufig. Erfasst werden nur Menschen, die in NRW gemeldet waren und innerhalb des Landes gestorben sind.

Dass die statistisch zu beobachtende Übersterblichkeit im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie steht, davon gehen Experten indes aus. Auch wenn die Monatszahlen schwanken.

Deutlich mehr Sterbefälle im Dezember und Januar

Im Dezember 2020 etwa, als die zweite Corona-Welle ihren Höhepunkt erreichte, waren 21.896 Sterbefälle von NRW-Bürgern registriert worden; im Dezember 2019, als Corona noch keine Rolle spielte, waren es 18.072. Im Januar 2021 waren erneut mehr als 21.000 Sterbefälle gezählt worden; laut eine Übersicht von IT.NRW der höchste Wert seit sieben Jahren. Im Februar 2021 wiederum wurden 17.538 Tote registriert - nur einer mehr als im Februar 2020 und der zweitniedrigste Wert im Vergleich der vergangenen sieben Jahre.

Der Grund dafür dürfte der in diesem Winter extrem milden Grippewelle geschuldet gewesen sein, glauben Statistiker. 2017 und 2018 seien die Sterbefallzahlen durch starke Grippewellen (Textlink) in den ersten Monaten des Jahres deutlich erhöht gewesen. Anders als bei Corona hatten die Grippewellen bis dato jedoch keine weitreichenden Schutzmaßnahmen zur Folge wie etwa Maskenpflicht und Abstandsregeln.

Erfolg der Corona-Schutzimpfung?

Als die dritte Corona-Welle Mitte April zeitweise zu erneuten Höchstwerten bei den Neuinfektionen führte, blieben die Sterbefälle in NRW mit 17.326 Fällen unter denen des Vorjahresmonats (18.141). Bezogen auf die Corona-Fälle könnte dies bereits eine Auswirkung der Schutzimpfungen sein, die nach Weihnachten gestartet worden waren und dank der sich Krankheitsverläufe abmildern.

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Neben Covid 19 gibt es viele weitere Todesursachen, die die Sterbestatistik beeinflussen: 2019 etwa - jüngere Zahlen liegen noch nicht vor - starben in NRW insgesamt 11.469 Menschen an Lungen- und Bronchialkrebs; alle Atemwegserkrankungen zusammen gerechnet, wurden insgesamt 26.946 Tote registriert. Das waren 4,5 Prozent weniger als im Jahr davor. Häufigste Todesursache indes seien Herz-Kreislauf-Krankheiten, teilt IT.NRW mit. Im Jahr 2016 etwa wurden in NRW 202.251 Sterbefälle darauf zurückgeführt.

Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitag für NRW 17.105 Corona-Tote bisher. Bundesweit sind bis dato 90.678 Menschen registriert, die seit Februar 2020 an oder mit Corona starben. (dae)

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