Düsseldorf. Maike Finnern hat während der Pandemie die NRW-Schulministerin unter Druck gesetzt und ist nun die Nummer 1 in der Gewerkschaft GEW.
Maike Finnern (52) ist die neue Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Delegierten wählten sie in Leipzig mit 94.3 Prozent der Stimmen zur Nachfolgerin von Marlis Tepe, die die mit rund 270.000 Mitgliedern größte deutsche Bildungsgewerkschaft acht Jahre lang führte und nun in den Ruhestand geht.
In ihrer Bewerbungsrede forderte Finnern „Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen“ ein und verlangte eine solide Finanzierung der Bildung in Pandemiezeiten und darüber hinaus. Die Ostwestfälin war erst vor zwei Jahren zur Landeschefin der Gewerkschaft GEW in NRW aufgestiegen und kommentierte oftmals kritisch die Corona-Schulpolitik der Landesregierung.
Finnern unterrichtete Deutsch und Mathematik an einer Realschule, war dort Konrektorin und engagierte sich viele Jahre lang als Personalrätin. Von 2011 bis 2019 war sie stellvertretende Gewerkschaftschefin in NRW.
Ayla Celik steht für die Nachfolge in NRW bereit
Top-Kandidatin für die Nachfolge von Finnern an der Spitze der GEW in Nordrhein-Westfalen ist Ayla Celik (52) aus Köln, bisher Vize-Landeschefin der Gewerkschaft. Sie wird am 25. Juni kandidieren und im Falle ihrer Wahl bis zum regulären Neuwahltermin im Mai 2022 kommissarisch die GEW führen. Ayla Celik ist Gesamtschullehrerin und streitet dafür, dass auch Kinder aus nichtakademischen Haushalten und aus Familien mit Migrationshintergrund exzellente Bildungschancen bekommen. Celik selbst kam im Alter von elf Jahren aus der Türkei nach Deutschland.
Die Gewerkschaft GEW gehört zum Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und vertritt neben Lehrern aller Schulformen auch Erzieher, Sozialpädagogen und Wissenschaftler. Die GEW hat in NRW knapp 50.000 Mitglieder.