Düsseldorf. Seit Monaten wird die Einführung des Programms Sormas in den Gesundheitsämtern vorbereitet. Aber nur wenige Behörden arbeiten damit.

Die Einführung der Software „Sormas“, die die Nachverfolgung von Corona-Infektionen erleichtert, verläuft in den Gesundheitsämtern in NRW weiterhin schleppend. Die Software ist zwar in 52 von 53 Gesundheitsbehörden installiert, wird aber nur in fünf Kommunen aktiv genutzt, heißt es in einem Bericht des NRW-Gesundheitsministeriums für den Landtag. In weiteren sieben Kommunen sei die Einführung für den Juni geplant.  Im Kreis Unna ist das Programm noch gar nicht verfügbar.

Die Landesregierung verweist auf das für Sormas verantwortliche Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI): „Der Prozess gestaltet sich insgesamt aufwendiger als ursprünglich gedacht und seitens des HZI angekundigt.“ Die Einführung der Software benötige demnach „ein hohes Maß an Vorbereitung und Schulung vor Ort“. Nordrhein-Westfalen unterstütze die Gesundheitsbehörden mit Personal und Schulungen, um das Projekt schnellstmöglich voranzubringen, so der Bericht.

Datenübermittlung noch per Fax oder per Post

Sormas könnte, wenn es denn flächendeckend funktioniert, unter anderem den Datenaustausch zwischen den Gesundheitsämtern erleichtern. Bisher würden solche Informationen „häufig noch per Fax oder auf dem Postweg übermittelt“, weil das Verschicken von Mails mit solchen Informationen wegen der Datenschutzvorschriften nicht in Frage komme, erklärt das Gesundheitsministerium.

Die Nutzung des Programms kommt nicht nur in NRW, sondern bundesweit nicht recht voran: Es wurde laut HZI bisher in 56 der insgesamt 375 Gesundheitsämter eingeführt.