Düsseldorf. Mehr als elf Millionen Corona-Impfungen gab es bisher in NRW. 18 Impflinge wollen nun nach Komplikationen das Land NRW in Haftung nehmen.
Zwischen dem 27. Dezember und dem 14. Mai zählte das Landeszentrum Gesundheit (LZG) insgesamt 144 Verdachtsmeldungen von Impfkomplikation im zeitlichen Zusammenhang mit einer Corona-Impfung.
Bei 43 Verdachtsfällen wurde im Verlauf der Impfreaktion eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Diese Zahlen gehen aus einer Antwort des NRW-Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage des fraktionslosen Landtagsabgeordneten Frank Neppe hervor.
Komplikationen: 18 Impflinge wollen NRW in Haftung nehmen
Wegen Komplikationen wollen aktuell 18 Impflinge das Land NRW in die Haftung nehmen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurde bislang noch keiner der Anträge positiv beschieden.
Das Land hat in den Impfzentren die unmittelbare Haftung übernommen und die Impfärzte und das Personal davon freigestellt. Dafür wurde auch eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen. Beim Impfen in der Praxis greift dagegen die Berufshaftpflichtversicherung des jeweiligen Arztes, so die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein.
Komplikationen bei Corona-Impfung: Anträge auf Entschädigung
Anträge auf Entschädigung beim Land prüfen laut Ministerium die Landschaftsverbände. Unter den 18 bisher vorliegenden Fällen sei kein Todesfall, so das Ministerium.
Zum Vergleich: Bisher gab es in NRW rund 8,4 Millionen Erst- und fast 3,6 Millionen Zweitimpfungen. Die Impfkampagne stockt allerdings derzeit.
31 Todesfälle "im zeitlichen Zusammenhang" mit der Impfung
Der Antwort der Landesregierung zufolge wurden dem LZG zwischen Ende Dezember und Mitte Mai insgesamt 31 Todesfälle übermittelt, „die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung gegen COVID-19 standen“. Dabei sei aber unklar, ob die Todesfälle im Zusammenhang mit der Impfung stehen. Für solche Bewertungen sei das Ehrlich-Institut zuständig.
11.767 Menschen haben sich in dem genannten Zeitraum laut Landesregierung trotz Impfung mit dem Coronavirus infiziert. Es sei aber nicht in allen Fällen klar, ob die Geimpften schon einen vollständigen Impfschutz hatten. Zur Schwere der Erkrankungen enthält die Antwort keine Informationen.