Düsseldorf. Impfzentren, Hauspraxen – und bald Betriebe: An der Corona-Impfaktion können sich immer mehr Stellen beteiligen. Hauptsache, der Impfstoff kommt.

Die Betriebsärzte und -ärztinnen stehen in den Startlöchern fürs Impfen von Mitarbeitenden. „In den meisten Betrieben sind die Vorbereitungen wie Raum-, Personal- und Ablaufplanung bereits seit längerem fertig, alles was fehlte ist der Impfstoff“, sagte der Landesvorsitzende Nordrhein-Nord im "Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte", Thomas Meier, mit Blick auf den 7. Juni. Mit dem Wegfall der Impfpriorisierung an dem Stichtag soll laut Ankündigung der Politik das Impfen in Betrieben starten.

Die meisten Unternehmen hätten Anmeldetools für die Belegschaft bereitgestellt, erläuterte der Chef des Regionalverbandes. Je nach Betrieb seien diese bereits freigeschaltet oder würden zum Wochenende freigeschaltet. Eine interne Priorisierung solle nach Möglichkeit vermieden werden, ebenso eine gleichzeitige Impfung ganzer Abteilungen, um bei nebenwirkungsbedingten Ausfällen handlungsfähig zu bleiben.

100 Impfdosen je Betriebsarzt – weitere folgen

Ziel sei es, allen Mitarbeitenden ein rasches Impfangebot zu machen. Ab dem 7. Juni seien den Medizinerinnen und Medizinern vom Bundesgesundheitsministerium bundesweit 700 000 Dosen des Impfstoffs Biontech zugesagt worden. Das seien 100 Impfdosen je Betriebsarzt. „Das ist der Impfstoff, den sich ohnehin die meisten wünschen.“ In der Folgewoche seien jeweils 300 Dosen in Aussicht gestellt worden, also 2,1 Millionen Dosen bundesweit.

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„Mit 100 beziehungsweise 300 Dosen gelingt ein guter Start“, erklärte Meier. Von der in Aussicht gestellten maximalen Bestellmenge von 800 Impfdosen je Arzt und Woche sei man damit aber noch weit entfernt. In einigen Großunternehmen der Region seien mehr als zehn Ärzte und Ärztinnen angestellt. Mitarbeitende kleinerer Firmen könnten in den zuständigen selbstständigen Betriebspraxen oder betriebsärztlichen Zentren geimpft werden.

"Großes Vertrauen" dank Grippeschutzimpfung

In der Vergangenheit seien bis zu 20 Prozent der Mitarbeitenden in ihrem Betrieb gegen Grippe geimpft worden. „Da besteht ein großes Vertrauensverhältnis“. Die Corona-Impfungen seien durch die besonderen Anforderungen des Impfstoffes beim Transport und der Lagerung eine weitaus größere Herausforderung. (dpa)