Düsseldorf. Familien mit Kindern haben in der Pandemie Opfer gebracht. Nun sollen Menschen mit niedrigen Einkommen die Chance auf Ferien haben.

Das NRW-Familienministerium legt ein Sonderprogramm „1000 Ferienwochen für Familien aus NRW“ auf, das Interessierte beim Reisedienst der Diakonie Ruhr-Hellweg buchen können (unter info@familienerholung-nrw.de oder unter Tel. 0800 0005627). „Wir möchten besonders belasteten Familien eine einwöchige, pädagogisch begleitete, gemeinsame Auszeit in Familien-Ferienstätten anbieten“, erklärte NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) am Donnerstag.

Dieses fast kostenlose Angebot – Erwachsene zahlen 50 , Kinder 25 Euro für eine Woche, sehr Einkommensschwache nichts - könne zwar nur einen Teil der Familien erreichen, schränkte der Minister ein. Bewerben dürfen sich zum Beispiel Familien mit geringem Einkommen und solche mit pflegebedürftigen Kindern. Mit der neuen Corona-Schutzverordnung werde es aber generell wieder Ferien-Freizeiten für Kinder und Jugendliche geben, also unter anderem Ferienspiele, Stadtranderholung und Ferienfahrten. Dies ermögliche den vielen Kindern, die unter den Kontakteinschränkungen der vergangenen Monate sehr gelitten hätten, wieder ein „Stück Normalität“.

Grünes Licht für mehr Jugendarbeit

Neue Perspektiven eröffne die aktuelle Corona-Schutzverordnung in Paragraph 12 auch für die Jugendarbeit von Vereinen, Kirchengemeinden oder von Pfadfindern. So seien bei einer lokalen Inzidenz unter 100 Gruppenangebote für junge Menschen im Freien mit bis zu 20 Personen erlaubt, in Innenräumen mit zehn Teilnehmern. Gestattet werden auch Ferienangebote in Gruppen von bis zu 20 Jugendlichen. Voraussetzung: ein negativer Corona-Test.

Das ARD-Magazin „Monitor“ hatte zuletzt berichtet, dass in der Pandemie besonders viele Familien keine Chance auf Unterstützung aus dem Bildungs- und Teilhabepakt des Bundes hätten, zum Beispiel auf Geld für Nachhilfe oder die Mitgliedschaft in Vereinen. Das Magazin beruft sich auf erstmals für ein ganzes Jahr ausgewiesene Daten der Bundesagentur für Arbeit. Demnach haben2020 nur 11,1 Prozent der Berechtigten eine Lernförderung bekommen, 14,7 Prozent Unterstützung zur Teilhabe am sozialen oder kulturellen Leben.