Düsseldorf. Der NRW-Innenminister ist nach seiner eigenen Corona-Infektion wieder im Büro - und verschärft nach Kritik die Schutzmaßnahmen.
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat Fehler im Zusammenhang mit größeren Präsenzveranstaltungen während des Corona-Lockdowns eingeräumt. Die zuletzt öffentlich gewordenen Beförderungsfeiern seien trotz der strengen Hygienemaßnahmen „in Zeiten des Lockdowns ein falsches Signal nach außen“, heißt es in einer hausinternen Mitarbeiter-Mail Reuls vom Mittwoch, die unserer Redaktion vorliegt. „Auch auf die ein oder andere Dienstbesprechung in Präsenz hätte man sicher verzichten können“, so der Minister weiter.
Reul wollte Urkunden nicht "einfach nach Hause" schicken
Reul selbst ist inzwischen von einer Corona-Infektion genesen, negativ getestet und seit Dienstag wieder im Büro. Der 68-Jährige betonte, dass er mit den Beförderungsfeiern Wertschätzung habe ausdrücken wollen: „Die Urkunde einfach nach Hause zu schicken, war für mich schwer vorstellbar.“ Während seiner eigenen Corona-Zwangspause sei aber zur Einsicht gelangt, dass Schutzmaßnahmen im Innenministerium ausgeweitet werden müssten: „Vielleicht hätten wir, hätte auch ich persönlich, an der ein oder anderen Stelle noch etwas vorsichtiger sein müssen.“
Auch Staatssekretär Mathies hat Corona
Urkunden würden vorläufig nur noch in Einzelterminen übergeben, hausinterne Besprechungen sollten grundsätzlich nur noch als Telefon- oder Videokonferenz durchgeführt werden, heißt es in dem Reul-Schreiben.
Neben Reul waren im Innenministerium noch 15 weitere Mitarbeiter mit Corona infiziert, darunter Staatssekretär Jürgen Mathies und die Personenschützer des Ministers.