Düsseldorf. Grundschulen und Abschlussklassen kehren langsam in den Präsenzunterricht zurück. Friseure und Fußpflege dürfen ab 1. März arbeiten.

Grundschüler und Abschlussjahrgänge kehren in NRW ab Montag, 22. Februar, schrittweise wieder in die Klassen zurück. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) kündigte nach den Bund-Länder-Gesprächen ein neues Wechselmodell für den Unterricht an. Demnach darf der Distanzunterricht höchstens fünf Tage am Stück dauern, dann wechseln die Kinder in den Präsenzunterricht. Weitere Details werden am heutigen Donnerstag vorgestellt.

Perspektive für landesweiten Präsenzunterricht

„Unser Versprechen, dass es in Schulen und Kitas zuerst Lockerungen geben wird, konnte heute eingelöst werden“, sagte die Ministerin. Sinke die NRW-weite Inzidenz auf 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, könnten die Schulen sogar landesweit wieder in den Präsenzunterricht übergehen, hieß es. NRW werde sich bei seinem Schul-Konzept mit Hessen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz abstimmen. In NRW sind die Schüler seit Mitte Dezember im Distanzunterricht.

Die NRW-Landesregierung kündigte parallel zu den Lockerungen ein „Schutzpaket“ für Lehrer und Mitarbeiter im Schul-Ganztag an: Sie sollen täglich zwei FFP2-Masken erhalten, das Testangebot für Lehrer werde auf zwei Corona-Tests pro Woche ausgedehnt, so Gebauer.

Handwerk NRW lobt Beschlüsse zu Friseurbetrieben

Lockerungen wird es laut dem Bund-Länder-Beschluss ab dem 1. März auch für Friseurbetriebe und für die Fußpflege geben. Sie dürfen dann mit einer Terminvergabe und unter Nutzung medizinischer Schutzmasken wieder öffnen. „Es ist gut und richtig, dass diese Betriebe nun eine realistische Öffnungsperspektive haben“, sagte der Präsident des Dachverbandes Handwerk NRW, Andreas Ehlert.

Der Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wird trotz sinkender Infektionszahlen allerdings noch mindestens bis zum 7. März dauern. „Wir sind auf einem guten Weg, aber immer noch an einem kritischen Punkt der Pandemie“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Es müsse nun alles getan werden, damit es nicht zu einer dritten Coronawelle komme.

Bund hatte Lockdown bis Mitte März vorgeschlagen

Bund und Länder begründeten die Verlängerung des Lockdowns über den 14. Februar hinaus mit den Gefahren, die von den Virus-Mutationen ausgingen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte, dass Virus-Mutationen bis Mitte März die „Oberhand“ gewinnen könnten. Die Gesundheitsämter müssten daher in der Lage sein, die Infektionsketten nachzuverfolgen. Die Bundesregierung war sogar mit der Forderung in die Verhandlungen gegangen, den Shutdown bis zum 14. März zu verlängern.

Weitere Öffnungsschritte sollen in den Bundesländern ab einem Inzidenzwert von 35 möglich werden. Einzelhandelsgeschäfte könnten dann unter strengen Sicherheitsregeln wieder öffnen, ebenso Theater und Museen.