Berlin/Düsseldorf. Die Betreuung im Pflegeheim wird in NRW immer teurer. 2460 Euro Eigenanteil werden im Schnitt fällig. Damit ist NRW bundesweit Spitzenreiter.
Für Pflegebedürftige wird die Betreuung im Heim immer teurer. Der selbst zu zahlende Kostenanteil steigt in Nordrhein-Westfalen weiter auf im Schnitt nun 2460 Euro pro Monat, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand 1. Januar hervorgeht. Das sind 55 Euro mehr als ein halbes Jahr zuvor.
Bundesweit gibt es weiterhin große regionale Unterschiede. Im Vergleich der Bundesländer blieben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen am teuersten. Am niedrigsten ist die finanzielle Belastung für Heimbewohner dagegen in Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 1465 Euro im Monat. Der Bundesschnitt lag zum Jahresbeginn bei 2068 Euro pro Monat.
Eigenanteil für die reine Pflege bundesweit aktuell bei 831 Euro
In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt - anders als die Krankenversicherung - nur einen Teil der Kosten.
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Für Heimbewohner kommen daneben aber noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen dazu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 831 Euro, nachdem es zum 1. Januar 2020 noch 731 Euro gewesen waren.
In NRW zahlt man im Schnitt 854 Euro für die reine Pflege
Im Ländervergleich am höchsten ist er weiter in Baden-Württemberg mit jetzt durchschnittlich 1121 Euro. Es folgen Berlin mit 1034 Euro und Bayern mit 985 Euro. Deutlich weniger sind es dagegen in Thüringen mit 554 Euro, Sachsen-Anhalt mit 580 Euro und Schleswig-Holstein mit 637 Euro.
In NRW liegt er bei 854 Euro. Auch bei den Kosten für Unterkunft und Verpflegung gibt es bundesweit eine große Spanne: von 593 Euro in Sachsen-Anhalt bis 1051 Euro in Nordrhein-Westfalen. Der Bundesschnitt liegt bei 779 Euro.
vdek-Präsident: Betroffene brauchen Unterstützung
Der ehrenamtliche Vorsitzende des Verbands der Ersatzkassen (vdek), Uwe Klemens, sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Betroffenen bräuchten Unterstützung. Die geplante Pflegefinanzreform müsse daher noch vor der Bundestagswahl verabschiedet werden.
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„Wenn bei den Eigenanteilen nichts geschieht, dann werden immer mehr Menschen auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein", so Klemens. Bereits heute betreffe dies rund zehn Prozent aller Pflegebedürftigen.
Gesundheitsminister Spahn (CDU) will gegensteuern
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat Eckpunkte für eine Reform vorgestellt, um bei den Belastungen gegenzusteuern. Demnach sollen maximal 700 Euro pro Monat als Eigenanteil für die reine Pflege zu zahlen sein, begrenzt auf 36 Monate.
Das Konzept sieht unter anderem auch einen dauerhaften Bundeszuschuss für die Pflegeversicherung und eine leichte Anhebung des Zuschlags auf die Pflegebeiträge für Versicherte ohne Kinder um 0,1 Prozentpunkte vor. (dpa)