Düsseldorf. NRW will, dass möglichst viele Polizisten zu Hause arbeiten. Sorgen müssten sich die Bürger nicht machen. Die Sicherheit leide nicht.

NRW will wegen der Pandemie mehr Polizisten als bisher ins Homeoffice schicken. Ein neuer Erlass an alle Polizeibehörden im Land sieht vor, dass möglichst viele Beamte ihre Arbeit in Heimarbeit erledigen sollen. Die Polizei vor Ort müsse und werde aber demnach weiter für die Bürger jederzeit erreichbar sein.

Schon seit März sollen Landesbehörden verstärkt auf das Instrument Homeoffice zurückgreifen. Unter dem Eindruck der Bund-Länder-Beschlüsse zu mehr Heimarbeit in Unternehmen werden die Möglichkeiten für Polizisten nun bis mindestens Mitte März 2021 erweitert. Bisher waren die Polizeibehörden zum Bespiel gehalten, zuerst alle Möglichkeiten, die die Räume in den Wachen bieten, auszuschöpfen, um den Sicherheitsabstand zu vergrößern und erst dann Homeoffice anzubieten. Diese Bremse für Heimarbeit wird jetzt offenbar gelockert.

Bürger müssten aber auf keinen Fall befürchten, dass keine Polzisten mehr in den Wachen arbeiten, hieß es im NRW-Innenministerium.

Polizeigewerkschaft: "Hoffentlich haben die Chefs das verstanden"

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW ist zufrieden mit dem Erlass. Sie hatte das Innenministerium ermahnt, sich beim Thema Corona nicht weiter „durchzuwurschteln“. Der Dienstbetrieb müsse reduziert, Homeoffice ausgeweitet werden. Wer von Bürgern und Wirtschaft Einschränkungen fordere, müsse dies auch im öffentlichen Dienst vorleben.

„Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache“, sagte GdP-Landechef Michael Mertens dieser Redaktion. Das Innenministerium solle nun „bei den Behördenleitern Überzeugungsarbeit leisten“, so Mertens. Denn nicht alle Polizeichefs hätten verstanden, wie wichtig Homeoffice sei.​