Essen. Firmen können ihren Mitarbeitern eine steuerfreie Corona-Sonderzahlung gewähren. Die Große Koalition in Berlin will dazu die Frist verlängern.

Arbeitgeber sollen auch im kommenden Jahr die Möglichkeit erhalten, ihren Mitarbeitern eine steuer- und abgabenfreie Corona-Prämie auszuzahlen. Einem entsprechenden Vorstoß der Großen Koalition hat der Bundesfinanzausschuss am Mittwoch in einer Sondersitzung zugestimmt. Das sagten Sprecher der Bundestagsfraktionen von SPD und Union dieser Redaktion.

Demnach soll es Unternehmen auch noch bis zum 30. Juni 2021 möglich sein, Leistungen ihrer Mitarbeiter in der Pandemie mit maximal 1500 Euro abgabenfrei zu honorieren. Der Bundestag soll dies zusammen mit dem Jahressteuergesetz in der kommenden Woche abschließend beraten. Ursprünglich wäre die abgabenfreie Einmalzahlung nur bis Jahresende möglich gewesen.

Ob Boni ausgezahlt werden, hängt vom Arbeitgeber ab

Der SPD-Sprecher unterstrich, dass lediglich der Zeitraum erweitert werde. An der steuerfreien Gesamthöhe der Prämie ändert sich nichts. So sollen jene Arbeitgeber erreicht werden, die ihren Mitarbeitern noch keine Prämie ausgezahlt haben. Im Bundesfinanzministerium wird das Vorhaben unterstützt.

Wie viele Unternehmen bislang einen Corona-Bonus gezahlt haben, ist noch nicht bekannt. Die Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände verwies darauf, dass eine erste Auswertung frühestens im Januar möglich sei.

Einen Anspruch auf die Sonderzahlung haben Mitarbeiter nicht - die Auszahlung hängt vom Unternehmen ab. Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Städte und des Bundes erhalten eine Prämie von bis zu 600 Euro per Tarifabschluss.

Profitieren von der Regelung könnten die rund 650.000 Mitarbeiter der Einrichtungen, die an die Caritas angeschlossen sind. Für die Erzieher, Pflegekräfte und Sozialarbeiter verhandeln Dienstgeber und Mitarbeitervertreter derzeit über mehr Lohn und auch über eine Corona-Prämie. Eine Einigung noch in diesem Jahr ist nach Einschätzung von Beobachtern nicht zu erwarten.