Düsseldorf. Der Mönchengladbacher Modekonzern van Laack ist Deutschlands größter Masken-Hersteller. In NRW kam es zur kuriosen Geschäftsanbahnung.

Deutschlands aktuell größter Hersteller von sogenannten Corona-Alltagsmasken, der Mönchengladbacher Modekonzern van Laack, ist offenbar auf ungewöhnlichem Wege mit der nordrhein-westfälischen Landesregierung ins Geschäft gekommen. Wie Firmenchef Christian von Daniels jetzt in einem Gespräch mit der „Rheinischen Post“ öffentlich machte, waren familiäre Verbindungen des Ministerpräsidenten behilflich.

„Der Kontakt kam insbesondere über den Sohn von Armin Laschet“, sagte van Daniels. Der 31-jährige Johannes Laschet, der eigentlich Jura in Bonn studiert, hat sich in den vergangenen Jahren als sogenannter Mode-Blogger einen Namen gemacht. Als Model „Joe Laschet“ wirbt er in sozialen Netzwerken für klassische Herrenmode und arbeitete bereits als Botschafter für van Laack-Kollektionen.

Laschets Sohn arbeitete als Botschafter für van Laack

Zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr vermittelte Johannes Laschet demnach seinen Auftraggeber als Masken- und Kittel-Produzent an seinen bekannten Vater. Van Laack hatte sich über Produktionsstätten in Asien im Januar frühzeitig auf dieses Geschäft vorbereiten können. „Ich habe Joe gesagt, dass er seinem Vater meine Nummer geben kann, wenn das Land Hilfe bei der Beschaffung von Masken braucht“, zitiert die „Rheinische Post“ von Daniels. Sonntagsabends habe der Ministerpräsident dann angerufen und gesagt: „Sie rennen offene Türen ein.“

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte bereits Anfang Juni bilanziert, dass das Land allein bei van Laack zehn Millionen Schutzkittel in Auftrag gegeben habe. Für die NRW-Polizei wurden mehr als eine Millionen Masken produziert. Laut von Daniels hat sich der rasche Einstieg in die Produktion von Mund-Nasen-Masken für den Mönchengladbacher Modehersteller als massiver Wachstumstreiber erwiesen. „Im aktuellen Geschäftsjahr wird sich der Umsatz dank mehr als 100 Millionen verkaufter Masken und zwölf Millionen Kittel mindestens verdoppeln“, so der Firmen-Chef.

Hose zu lang? Ministerpräsident holt sich Tipps beim Sohn

Bislang hatte sich die Mode-Orientierung von Laschets ältestem Sohn auf Kleidungsratschläge für den Ministerpräsidenten beschränkt. Noch in der vergangenen Woche bekannte Laschet in einer WDR-Dokumentation, dass er „Joe“ zum Beispiel in Fragen der richtigen Länge von Anzughosen konsultiere, damit der korrekte Saumabstand zum Schuhabsatz gewahrt werde.