Essen. Die Städte sind stärker als in der Finanzkrise 2009, sagt der RVR. Doch der Bund müsse die Corona-Kosten auch 2021 übernehmen.
Das Ruhrgebiet kann auf schnelle finanzielle Erholung nach dem Ende der Corona-Pandemie hoffen. „Die Städte sind zweifellos stärker als in den Finanzkrisen von 2001 und 2008. Die Chance, die aktuelle Krise zu überstehen und dann Investitionen und Haushaltskonsolidierung erfolgreich fortzuführen, sind da“, betonten die Direktorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), Karola Geiß-Netthöfel, und Hernes OB Frank Dudda (SPD) bei der Präsentation des RVR-Kommunalfinanzberichtes.
Seit 2006 rund 1,7 Milliarden Euro Schulden abgebaut
Der Bericht bescheinigt den Revierkommunen eine überdurchschnittlich gute konjunkturelle Entwicklung und Erfolge beim Sparen. Seit 2016 verminderte sich der hohe kommunale Schuldenberg ruhrgebietsweit um 1,7 Milliarden Euro. Das entspricht einer Tilgung von elf Prozent. „Die Corona-Krise ist ein herber Rückschlag. Doch die Zeichen für eine Überwindung der Krise nach der Pandemie stehen nicht schlecht“, sagte Finanzexperte Martin Junkernheinrich als Autor des Berichts.
Voraussetzung sei, dass Bund und Länder die Kommunen weiter bei der Bewältigung der Corona-Kosten unterstützten. So müsse die in diesem Jahr zugesicherte Kompensation der Gewerbesteuerausfälle auch auf 2021 ausgedehnt werden. Sonst drohe eine neue „Explosion der Schulden“.