Essen. Der RVR widerspricht der NRW-Kommunalministerin heftig. Gartenschau sei auf einem guten Weg, Scharrenbach hingegen schlecht informiert.
Vertreter aus dem Ruhrgebiet wehren sich heftig gegen die Kritik von NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Umgang des Reviers mit der Internationalen Gartenausstellung IGA 2027. „Die IGA ist auf einem sehr guten Weg“, sagte Karola Geiß-Netthöfel, Chefin des für die Planung der Gartenschau verantwortlichen Regionalverbandes Ruhr (RVR). Gemeinsam mit den Städten und Kreisen des Ruhrgebiets, dem Land und weiteren Partnern sei man längst dabei, Ideen zu Quartiersentwicklung, umweltgerechter Mobilität und moderner Freizeitlandschaft zu entwickeln.
Gespräche zu Fördermitteln laufen
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Geiß-Netthöfel widersprach auch dem Vorwurf Scharrenbachs, die beteiligten Städte vernachlässigten die Fördermittel-Beantragung. „Die Gespräche zu Fördermitteln laufen mit den zuständigen Landesministerien Städtebau, Wirtschaft und Umwelt sehr konstruktiv“, betonte die RVR-Regionaldirektorin. Allein das Umweltministerium stelle den Städten der drei Zukunftsstandorte Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen derzeit insgesamt 25 Millionen Euro an Sondermitteln zur Verfügung.
"Unkenntnis und Gleichgültigkeit der Landesregierung"
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Verärgert zeigte sich Ruhr-SPD-Chef Frank Baranowski. „Ich hätte schon erwartet, dass eine Ministerin sich besser informiert über einzelne Sachstände, bevor sie sich derartig äußert“, so der frühere Oberbürgermeister von Gelsenkirchen. Michael Groß, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Recklinghausen, warf Scharrenbach mangelndes Wissen um die Sorgen im Revier vor. „Sich in einem Zeitungsinterview über Kirchturmdenken und Nichtstun der Städte und Gemeinden auszulassen, zeigt die Unkenntnis und die Gleichgültigkeit der Landesregierung für unsere Kommunen“, sagte Groß.
Scharrenbach hatte in der WAZ das Kirchturmdenken im Revier kritisiert. Das Ruhrgebiet rede viel über sich als Metropole, mache aber zu wenig, um eine zu sein. Die IGA drohe zum Flop zu werden, weil es keine Förderanträge aus den Ruhrgebietsstädten gebe.