Düsseldorf. Eine Vorsorgeaktion gegen Grippe hatte im NRW-Verkehrsministerium kuriose Folgen. Sogar der Minister musste deshalb von zuhause aus regieren.
Ein gut gemeintes Vorsorge-Angebot für Mitarbeiter des nordrhein-westfälischen Verkehrsministeriums hat innerhalb der Landesregierung zu erheblicher Verunsicherung geführt. Wie unsere Redaktion erfuhr, wurde ausgerechnet ein mit der Grippeschutz-Impfung betrauter Arzt nachträglich positiv auf das Corona-Virus getestet.
Der Mediziner hatte in der vergangenen Woche reihenweise Ministerialbedienstete geimpft. Als die Infektion des Arztes bekannt wurde, begaben sich Dutzende Mitarbeiter des Verkehrsministeriums ins Homeoffice. Darunter auch Minister Hendrik Wüst (CDU), der ebenfalls zur Grippeschutz-Impfung gegangen war. Es handele sich um eine freiwillige Vorsichtsmaßnahme, erklärte ein Ministeriumssprecher. Bislang gebe es weder eine bestätigte Infektion noch eine Quarantäne-Anordnung der Behörden. Der Kontakt der Mitarbeiter zu dem infizierten Arzt sei nur kurz gewesen und die Arbeit des Verkehrsministeriums uneingeschränkt sichergestellt.
Schon drei Minister vorübergehend in häuslicher Quarantäne
Dass Wüst für einige Tage von zuhause aus die Geschäfte führen würde, hatte die Landesregierung in der vergangenen Woche öffentlich gemacht. Der Hintergrund der Grippeschutz-Impfung im Ministerium war nicht genannt worden. Vor gut drei Wochen hatte sich bereits NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) kurz in häusliche Quarantäne begeben, nachdem eine Bedienstete positiv getestet worden war. Auch Justizminister Peter Biesenbach (CDU) musste die Geschäfte an den heimischen Schreibtisch verlegen, nachdem sich ein enger Mitarbeiter infiziert hatte. Die beiden Minister selbst wurden negativ getestet.