Düsseldorf. Die Bundesliga kann vor Publikum starten. Und in Regionalliga und anderen Sportarten zeigt sich NRW noch großzügiger. Was jetzt gilt.

Nach monatelanger Corona-Pause dürfen zum Start der Bundesliga-Saison wieder bundesweit Tausende Fans in die Stadien zurückkehren. Die Staatskanzleien der Länder haben sich am Dienstag auf einen sechswöchigen Probebetrieb verständigt, in dem bei bundesweiten Sportveranstaltungen 20 Prozent der jeweiligen Stadien- oder Hallenkapazität mit Besuchern besetzt werden dürfen. Bei großen Arenen wie in Dortmund und Schalke wären das zwischen 12.000 und 16.000 Fans.

Voraussetzung ist, dass am Austragungsort innerhalb einer Woche nicht 35 oder mehr Infektionen auf 100.000 Einwohner kommen. Zudem müssen die Besucher 1,5 Meter Abstand zueinander wahren, dürfen keinen Alkohol konsumieren und müssen bis zum Erreichen ihres Sitzplatzes eine Maske tragen.

In der Regionalliga ist das Land großzügiger als bei den Profis

In der Fußball-Regionalliga, die stärker auf Zuschauereinnahmen angewiesen ist, zeigt sich die Landesregierung in ihrer neuen Corona-Schutzverordnung dagegen großzügiger als in den drei Profi-Ligen. Hier dürfen ebenso wie in anderen Sportarten wie Handball, Basketball oder Eishockey ab sofort sogar wieder bis zu einem Drittel der Arena-Kapazität genutzt werden. Ein Verein wie Rot-Weiss Essen könnte demnach wieder vor rund 7000 Fans spielen und wäre damit besser gestellt als einige Zweit- und Drittligisten. Allerdings müssten „strenge Regeln für den Hygiene- und Infektionsschutz eingehalten werden“, mahnte die Landesregierung. Bislang waren auf Landesebene nur maximal 300 Zuschauer zugelassen.

„Sportveranstaltungen leben von der Unterstützung der Fans, von der Atmosphäre mit Publikum – das gilt sowohl für Bundesligaspiele, als auch für den Amateur- und Breitensport. Deshalb haben wir den Austausch mit dem Amateursport gesucht und uns im Länderkreis für eine zügige, einheitliche Lösung zu bundesweiten Sportveranstaltungen eingesetzt“, erklärte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Zuletzt war Sachsen vorgeprescht und hatte dem Bundesligisten RB Leipzig vorab die Teilnahme von 8500 Zuschauern genehmigt. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) lobte, dass man sich nun bundesweit einheitlich an Sport vor Zuschauern herantaste.

Opposition kritisiert Ungleichbehandlung

SPD-Oppositionsführer Thomas Kutschaty kritisierte dagegen „Chaos“ durch die unterschiedlichen Regelungen für Bundesliga-Vereine und Clubs auf NRW-Ebene: „Die unterschiedlichen Bemessungsgrößen für Bundes- und Regionalligisten ziehen eine Ungleichbehandlung der Sportvereine in NRW nach sich, die in dieser Form kaum haltbar sein könnte.“