Essen. Für die Schulsozialarbeit in NRW soll es lange geforderte Standards und Konzepte geben. Träger in Sorge um Beschäftigte.
Das Land Nordrhein-Westfalen will die Schulsozialarbeit neu aufstellen und enger an die Schulen binden. Sie solle stärker als bisher auf die tatsächlichen Belange von Schule und Schülern ausrichten werden, sagte Mathias Richter, Staatssekretär im NRW-Schulministerium, dieser Redaktion. Im August hatte das Land entschieden, 1000 bisher befristete Stellen dauerhaft mit 47,5 Millionen Euro im Jahr zu finanzieren. Die Gelder kommen künftig vom Schulministerium.
„Schulsozialarbeit soll ein fester Bestandteil des schulischen Alltags werden“, erklärte Richter weiter. „Schulsozialarbeiter sollen sich an einer erfolgreichen Schulentwicklung beteiligen und den Schülern beratend zur Seite stehen, damit sie besser entsprechende schulische Erfolge erzielen können.“
Träger der Schulsozialarbeit fürchten um Jobs ihrer Beschäftigten
Die 1000 Stellen sind bisher mit Geldern aus dem Sozialministerium finanziert worden. Die Städte haben die Gelder aufgestockt und zumeist an freie Träger der Jugendhilfe wie die Caritas weitergeleitet. Deren Beschäftigte arbeiten zwar mit den Schulen zusammen, sind ihnen aber nicht unterstellt. Träger fürchten, dass mit dieser Praxis nun Schluss sei und bisher Beschäftigte ihre Jobs verlieren.
Richter beschwichtigte, es werde eine Übergangsphase geben, um Sicherheit für die jetzt in der Schulsozialarbeit Beschäftigten zu schaffen. Diese Zeit will das Schulministerium nutzen, um sich mit den Kommunen und den Trägern der Jugendhilfe darüber zu verständigen, wie die Aufgaben von Schulsozialarbeit konkretisiert werden sollten.
Staatssekretär: Kriterien, wie Gelder künftig verteilt werden
„Dabei geht es natürlich auch um die Qualität der Angebote. Wir werden aber auch klare Kriterien festlegen, nach denen die zur Verfügung stehenden Ressourcen künftig treffsicherer verteilt werden, um gezielt dort zu unterstützen, wo der Bedarf besonders groß ist“, sagte Richter. Dazu gehöre auch eine Bestandsaufnahme. Mit Blick auf die jetzigen Beschäftigten sicherte der Staatssekretär zu, die Schulsozialarbeit werde auch in Zukunft in Abstimmung mit der Jugendhilfe stattfinden und solle Perspektiven für jetzige Beschäftigte bieten.
Das Ruhrgebiet erhält laut Schulministerium 18,5 Millionen Euro. Die Region habe besonders mit Zuzug, Integration und sozialen Herausforderungen zu tun. Hier können Schulsozialarbeiter wirksam Schullaufbahnen und Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und Lehrkräfte entlasten, so Richter.