Düsseldorf. “Beschämend“ nennt NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) das, was bei der Düsseldorfer Feuerwehr passiert ist.

NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) reagierte am Dienstag entsetzt auf die Belästigungs- und Mobbingvorwürfe bei der Düsseldorfer Feuerwehr. „Sexuelle Belästigung und Diskriminierung haben in Reihen der Feuerwehr und in unserer Gesellschaft generell keinen Platz. Die ans Licht gekommenen Fälle sind beschämend“, sagte Scharrenbach dieser Redaktion. Die Ministerin forderte am Dienstag eine „lückenlose Aufklärung“ der Fälle. Daraus resultierende rechtliche Konsequenzen müssten folgen.

Die Feuerwehr und die Stadt Düsseldorf hatten Medienberichte bestätigt und eingeräumt, dass eine Mitarbeiterin der Feuerwehr sexuell belästigt und beleidigt worden sein soll. Jemand hatte auf ihren Helm das Wort „Votze“ gekritzelt. Feuerwehrchef David von der Lieth sprach von einem „schockierenden und beschämenden“ Vorfall. Es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Weil sich darüber hinaus Vorwürfe der sexuellen Belästigung erhärtet haben, wurde ein Feuerwehrmann vorübergehend vom Dienst suspendiert. Zwei weitere Wehrleute müssen ebenfalls mit harten Konsequenzen rechnen. Denn es stehen weitere Vorwürfe im Raum.

So sollen in einer internen Chat-Gruppe von rund 50 Feuerwehrmitarbeitern rassistische Äußerungen verbreitet worden sein. In einem weiteren Fall war ein Feuerwehrmann bei einem Brandeinsatz in einem Sex -Club fotografiert worden: mit offener Hose und zur Schau gestelltem Genital.

Im Rahmen dieser Belästigungsvorwürfe wurde bekannt, dass unter den 850 Düsseldorfer Feuerwehrleuten im Einsatzdienst nur zehn Frauen sind.