Düsseldorf. Menschen in NRW können sich bei Hausärzten freiwillig testen lassen. Für schnelle Testergebnisse sollte man sich direkt an ein Labor wenden.
Update 13. Oktober: Der Hausärzteverband Nordrhein empfiehlt Bewohnern von Corona-Risikogebieten, die eine Deutschland-Reise planen, sich für einen Corona-Test direkt an ein Labor zu wenden.
„Das erhöht zumindest die Chance, dass man noch rechtzeitig ein Ergebnis bekommt, das im Urlaubsort auch anerkannt wird“, sagte Oliver Funken, Präsident des Verbands, der Rheinischen Post. „Die Tests dürfen ja nicht älter als 48 Stunden sein, in der Regel benötigen die Labore, die ja schon am Limit arbeiten, sehr viel länger.“
Aber auch die Hausärzte, die Tests vornehmen, seien ausgelastet. „Wir werden bei den Tests wirklich überrannt und müssen die Patienten mit Covid-Symptomen gleich zu den Testzentren schicken.“ Funken mahnte, dass es nicht zu Engpässen bei Tests für Menschen mit Corona-Symptomen kommen dürfe.
So berichteten wir bisher:
Menschen mit Reiseplänen aus nordrhein-westfälischen Corona-Risikogebieten haben am ersten Wochenende der Herbstferien für Andrang bei Testzentren gesorgt. Anlaufstellen am Kölner Hauptbahnhof und am Flughafen Köln/Bonn seien gut ausgelastet, sagte ein Stadtsprecher am Samstagmittag. Besonders der Hauptbahnhof war demnach am Samstag wegen der zentrale Lage für Abstriche gefragt.
Auch eine Teststelle in Dortmund - hier können sich Menschen ab Montag freiwillig auf das Virus testen lassen - ist ausgelastet. Den nächsten Termin gibt es Ende Oktober. Um den geplanten Urlaub doch noch antreten zu können, darf ein negativer Corona-Test nicht älter als 48 Stunden sein.
Einige Risikoregionen verwiesen Bürger an die Hausarztpraxen, so etwa Hagen oder der Kreis Recklinghausen. Ein Sprecher der Stadt Wuppertal empfahl, zum Testzentrum an den Düsseldorfer Flughafen zu fahren.
Coronatest: Hier können Sie sich auf das Virus testen lassen
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat in einer Liste Praxen zusammengefasst, die auf das Coronavirus testen. Auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist eine entsprechende Liste verfügbar. Tests auf freiwilliger Basis finden hier in der Regel allerdings nicht statt.
>> Hier geht's zu den Listen mit den Arztpraxen:
Liste der KV Westfalen-Lippe
Liste der KV Nordrhein
Coronatest: Zuerst den eigenen Hausarzt ansprechen!
Die Kassenärztlichen Vereinigungen bitten aber darum, dass Interessierte sich auf jeden Fall zunächst an ihren Hausarzt wenden sollten. "Besprechen Sie das weitere Vorgehen und gegebenenfalls eine Terminierung", heißt es. "Für den Fall, dass Sie keinen Hausarzt haben, besteht die Möglichkeit, sich an eine der in der Liste genannten Praxen zu wenden. Auch hier ist im ersten Schritt eine telefonische Kontaktaufnahme erforderlich und sinnvoll. Eine Terminabsprache soll unter anderem einer zu starken Belastung der Praxen entgegen wirken."
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„Im Moment merken wir, dass die Leute vermehrt ankommen, insbesondere sind das Personen, die in den Urlaub fahren wollen“, berichtete der Sprecher in Köln. Es müssten Wartezeiten von bis zu zwei Stunden in Kauf genommen werden. Es gebe aber noch Kapazitäten. Bis zu 300 Tests könnten am Hauptbahnhof täglich gemacht werden, dazu gebe es noch rund 100 Test-Reserven. Entspannter sei die Lage am Flughafen.
Coronatest: Freiwilliger Test in Dortmund ab Montag möglich
In Dortmund öffnet die Teststelle am Montag (12. Oktober). Den nächsten freien Termin allerdings gibt es Ende des Monats. Termine können hier reserviert werden. Getestet wird hier auf freiwilliger Basis, dafür muss der Patient allerdings die Kosten von 60 Euro übernehmen.
Wie sechs weitere Städte und Kreise in NRW gilt Köln mit 54,8 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen seit diesem Samstag als Corona-Risikogebiet. Mehrere Bundesländer haben für Reisende aus solchen Hotspots Beschränkungen beschlossen. Meist dürfen Urlauber aus Gebieten mit Neuinfektionszahlen über der kritischen Grenze von 50 nur dann beherbergt werden, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Dortmund liegt mittlerweile über der 35er-Marke.
Das Landesgesundheitsministerium hatte am Freitag einen Erlass an die Kommunen geschickt, wonach es in den nun beginnenden Herbstferien kostenlose Testmöglichkeiten für Deutschlandurlauber aus den betroffenen Risikokommunen geben soll. Für die Umsetzung und Koordinierung der Testmöglichkeiten vor Ort seien die Kommunen verantwortlich, hieß es dazu am Samstag aus dem Ministerium. Allerdings könne der zusätzliche Andrang bisher gut aufgefangen werden - auch wenn längere Wartezeiten nicht ausgeschlossen seien. (mit dpa)