Essen. Die SPD hat ihr Programm und ihre Kandidatenliste für die Wahl zum Ruhrparlament vorgestellt. An der Spitze finden sich gleich drei Revier-OBs.

Das Ruhrgebiet soll zur grünsten Industrieregion der Welt werden und sich zeitgleich zu einer „Innovationsschmiede“ von internationalem Rang entwickeln. Mit dieser zentralen Forderung zieht die Ruhr-SPD in den Wahlkampf um die erste Direktwahl des Ruhrparlaments am 13. September. „Wir brauchen eine neue Erzählung für das Revier. Nach der Pandemie muss die Aufholjagd des Ruhrgebiets weitergehen. Die besten Jahre stehen uns noch bevor“, sagte der Herner Oberbürgermeister Frank Dudda bei der Vorstellung des SPD-Wahlprogramms für die RVR-Verbandsversammlung.

Erste Direktwahl

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Dudda ist Spitzenkandidat seiner Partei für die Ruhrparlamentswahl. Der Wahl, die zusammen mit der Kommunalwahl stattfindet, kommt eine besondere Bedeutung zu. Erstmals überhaupt in der Gesichte des Regionalverbandes können die Wähler im Ruhrgebiet direkt über die Zusammensetzung des Ruhrparlaments abstimmen.

SPD will stärkste politische Kraft werden

Gestärkt sehen will die Ruhr-SPD nicht nur die Region, sondern auch sich selbst. „Wir wollen wieder stärkste politische Kraft werden. Das ist unser Anspruch“, betonte Ruhr-SPD-Sprecher Frank Baranowski. Seine SPD sieht der Gelsenkirchener OB dafür gut aufgestellt. „Wir Sozialdemokraten wissen, wie das Ruhrgebiet funktioniert. Wo seine Stärken sind, aber auch seine Schwächen“, so Baranowski. Derzeit ist die SPD in der RVR-Verbandsversammlung zweitstärkste Fraktion hinter der CDU, bildet mit der Union und den Grünen aber eine Koalition.

Gleich drei Revier-OBs auf vorderen Plätzen

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Im Ringen um ein stärkeres politisches Profil für das künftige Ruhrparlament setzen die Sozialdemokraten zudem explizit auf kommunale Spitzenpolitiker. Neben Dudda stehen mit Thomas Eiskirch (Bochum) und Bernd Tischler (Bottrop) gleich drei SPD-Revier-OBs auf vorderen Listenplätzen. Auch Landrat Olaf Schade (Ennepe-Ruhr-Kreis), Mülheims OB-Kandidatin Monika Griefahn, Ruhr-Juso-Chefin Romina Eggert und Landratskandidat Michael Hübner (Recklinghausen) sollen der künftigen RVR-Fraktion Gewicht geben. Die bisherige Fraktionschefin Martina Schmück-Glock steht auf Listenplatz zwei.

„Die Kraft der Region liegt in der Vernetzung seiner Städte“

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Spitzenkandidat Dudda, der sich bei einem guten SPD-Ergebnis Hoffnung auf den Ruhrparlamentsvorsitz machen kann und damit neben RVR-Verwaltungschefin Karola Geiß-Netthöfel zum prägenden Gesicht des RVR würde, sieht das Ruhrgebiet durch die Direktwahl gestärkt. „Die Kraft der Region liegt in der Vernetzung seiner Städte“, so der 57-Jährige. Die Klammer dazu könne nur der RVR bieten.