Düsseldorf. Bei einer Routinekontrolle der Stadt Düsseldorf ist pikanterweise die Kantine des Gesundheitsministeriums geschlossen worden.
Das Amt für Verbraucherschutz der Stadt Düsseldorf hat ausgerechnet die Kantine des NRW-Gesundheitsministeriums geschlossen. Der Grund: Hygienemängel. Wie die „Bild“ am Donnerstag berichtete, ist das von einem Caterer betriebene Mitarbeiter-Restaurant am 8. Juli nach einer Routinekontrolle umgehend geschlossen worden. Die Mitarbeiter hätten gerade noch ihr Essen aufs Tablett stellen können. Danach sei Schluss gewesen. Bis heute habe die Kantine nicht wieder geöffnet.
Das Gesundheitsministerium hat den Vorgang im Grundsatz bestätigt. Es seien einige Mängel in der Küche vorgefunden worden. So habe das warme Wasser nicht auf die notwendige Temperatur von 60 Grad erhitzt werden können. Außerdem soll in Corona-Zeiten das offene Salat-Buffet abgeschafft werden.
Für den Minister und Hausherrn Karl-Josef Laumann (CDU) ist die Kantinen-Schließung vermutlich unangenehm. Im Kampf gegen die unhaltbaren Zustände in der Schlachtindustrie gilt der Münsterländer als erbittertster Gegner von Schweinebaron Clemens Tönnies. Laumann prangerte früher und deutlicher als andere die Hygiene- und Arbeitsbedingungen in dessen Zerlegebetrieben an. Außerdem ist der Gesundheitsminister oberster Wächter über die Einhaltungen der Corona-Regeln in NRW.
Die SPD-Opposition nahm diese Steilvorlage dankbar an. „Das ist mehr als peinlich. Ausgerechnet im Gesundheitsministerium gibt es keinen ausreichenden Gesundheitsschutz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, kritisierte Fraktionsvize Lisa-Kristin Kapteinat. Die SPD will die Kantinen-Schließung im Gesundheitsausschuss des Landtags zum Thema machen.