Düsseldorf. Mindestens vorübergehend werden die Krankenkassen Coronatests der Städte für symptomfreie Personen in Westfalen nicht mehr finanzieren.

Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) bestätigt, dass sie die Corona-Tests von Menschen, die keine Covid 19-Symptome haben, zunächst nicht weiter über die Krankenkassen finanzieren wird. Wie berichtet, wehren sich viele Städte in NRW gegen diese Kündigung. Sie haben eigene Testzentren eingerichtet, in denen sich zum Beispiel Personen, die in Gesundheitsberufen arbeiten, vorsorglich untersuchen lassen können. Die Kündigung der „Betriebsstättennummer“ für diese Zentren durch die KVWL gefährdet nach Ansicht vieler Kommunen den Infektionsschutz.

„Die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen besteht derzeit ausschließlich für die Testung symptomatischer Patienten“, so die KVWL. Wer also zum Beispiel Fieber hat und daher eine Covid 19-Infekton befürchtet, könne sich an die Arztpraxen wenden, allerdings nicht ohne Voranmeldung per Telefon. Die Kosten für Tests an symptomfreien Personen in Risikoberufen – zum Beispiel Pfleger – tragen die Kassen jetzt nicht mehr.

Bald doch wieder Kostenübernahme?

Das könnte sich aber in Kürze wieder ändern, so die KVWL. Ein neues Bundesgesetz dürfte die Übernahme der Kosten für „asymptomatische Tests“ durch die Krankenkassen wieder ermöglichen. Die erforderliche Rechtsverordnung gibt es aber noch nicht. Heißt: In der Zwischenzeit bleiben die Städte auf den Kosten für eigene Corona-Tests sitzen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) setzt übrigens weiter auf enge Zusammenarbeit mit den Städten. Im Rheinland gibt es knapp 50 Diagnosezentren, über die Hälfte davon mit direkter Beteiligung der KVNO. Die Vereinigung sehe „keinen Anlass für Schließungen“. In Duisburg werde bald sogar ein neues Zentrum eröffnet.