Düsseldorf. Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) fordert in der Coronakrise mehr Freiheit für die Länder und kritisiert die Kanzlerin.

Vor dem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Regierungschefs der Länder am Donnerstag hat NRW-Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp (FDP) „mehr Freiheit“ für die Länder gefordert. „Die Bundesländer müssen insgesamt strikt darauf achten, dass der Föderalismus im Zuge der Corona-Krise nicht auf der Strecke bleibt, wenn ein Gremium aus Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten alle 14 Tage bundesweit einheitliche Regelungen schafft. Das ist für mich langfristig nicht akzeptabel“, sagte Stamp dieser Redaktion.

Stamp, der in NRW Familienminister und Chef der Landes-FDP ist, kritisierte Angela Merkel direkt: „Die dringenden Belange unserer Kinder und Familien sind von den Wissenschaftlern und der Bundeskanzlerin zu lange ignoriert worden“, sagte er nach dem Treffen der Familienminister der Länder und des Bundes.

"Kinder müssen die Möglichkeit haben, wieder zu toben"

Die Familienminister-Runde hatte einen behutsamen und stufenweisen Wiedereinstieg in die Kindertagesbetreuung vorgeschlagen. Zu den Empfehlungen an die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten zählt auch, die Spielplätze unter bestimmten Voraussetzungen wieder zu öffnen. „Unsere Kinder müssen die Möglichkeit haben, wieder zu toben und mit Gleichaltrigen zu spielen“, sagte Joachim Stamp.​