Düsseldorf. Unternehmer beantragen Unterstützung. Das NRW-Handwerk wünscht sich eine Art “Abwrackprämie“ nach dem Vorbild von 2009.

Laut der Landesregierung ist am Wochenende die NRW-Wirtschafts-Soforthilfe erfolgreich gestartet: In den ersten 44 Stunden hätten mehr als 150.000 Kleinunternehmer, Freiberufler und Solo-Selbstständige einen Antrag gestellt. 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bezirksregierungen sollen bereits 100.000 Anträge bewilligt haben.

Noch bis 31. Mai können Kleinunternehmer – je nach Mitarbeiterzahl – Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 9.000, 15.000 und 25.000 Euro beantragen, um finanzielle Engpässe infolge der Corona-Krise zu überbrücken.

Handwerk warnt vor "fatalistischer Krisenspirale"

Die Spitzen des NRW-Handwerks warnten am Sonntag vor einer möglichen „fatalistischen Krisenspirale“. Nötig seien nun eine schnelle Auftragsvergabe für die in der Krise leidenden Handwerker und eine zügige Rechnungsbegleichung durch die öffentliche Hand. Dabei rücken auch Maßnahmen aus der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/09 wieder in den Blick.

„Wir brauchen etwas Ähnliches wie die „Abwrackprämie“ von 2009 – ein Instrument, das ohne lange Vorlauf Impulse setzt und Liquidität in die Betriebe zurückbringt“, sagten der Präsident von Handwerk NRW, Andreas Ehlert, der Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags, Hans Hund, und der Präsident des Unternehmerverbandes Handwerk NRW, Hans-Joachim Hering.

Gehört die Bankenregulierung auf den Prüfstand?

Laut Ehlert gehöre auch die „krisenverschärfende Bankenregulierung“ auf den Prüfstand. Sie verpflichtet die Geldinstitute zu strengen Eigenkapitalvorschriften und Bilanzrichtlinien. Damit soll ein Kollaps von Banken vermieden werden. In der Coronakrise mehren sich aber die Stimmen, die Bankenregulierung zu lockern, damit Unternehmen leichter Kredite erhalten können.​