An Rhein und Ruhr. Angesichts der Corona-Epidemie wird die NRW-Artenschutz-Volksinitiative verschoben. Unterschriftensammlungen und Infostände sind nicht möglich.
"Insekten retten, Artenschwund stoppen" - zum 1. April hätte in Nordrhein-Westfalen die Artenschutz-Volksinitiative großer Naturschutzverbände beginnen sollen. Wegen der Corona-Epidemie haben Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und der Naturschutzbund (Nabu) die Unterschriftensammlung vorerst abgesagt. An diesem Mittwoch (25. März 2020) machten die Verbände aber sehr deutlich: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
An den Herausforderungen, vor denen das dichtbesiedelte NRW beim Natur- und Artenschutz stehe, habe sich durch die Coronavirus-Pandemie nichts geändert. Die Naturschützer beklagen den Verlust von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen, teils dramatische Rückgänge von Arten und fordern einen politischen Kurswechsel der Landesregierung.
"Die Volksinitiative ist dringend notwendig, damit wir die miserable Lage für die biologische Vielfalt in unserem Bundesland deutlich verbessern können", ist BUND-Vorsitzender Holger Sticht überzeugt. Sobald es die Situation wieder zulasse, werde die Initiative starten, so die Nabu-Vorsitzende Heide Naderer und LNU-Chef Mark vom Hofe.
Auch in anderen Bundesländern liegen Initiativen auf Eis
66.000 Unterschriften wären für einen Erfolg notwendig. In der aktuellen Lage freilich ist ans Unterschriften-Sammeln, an Infostände und Veranstaltungen nicht zu denken: "In einer Situation, in der soziale Distanz gewahrt werden muss, ist das nicht zu verantworten", sagte Naderer. Auch in anderen Bundesländern haben Naturschützer basisdemokratische Initiativen angesichts der Corona-Pandemie auf Eis gelegt.