Düsseldorf. Schnelle oder getunte Maschinen sind ein Ärgernis für Anwohner. Die Landesregierung macht sich jetzt im Bund für Gesetzesverschärfungen stark.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) geht gegen laute Motorräder vor. „Wer rechtswidrig andere mit Lärm stört, muss mit Stilllegung seiner Maschine rechnen. Wir brauchen gerichtsfeste und wirkungsvolle Reglungen, damit Verstöße schneller geahndet werden können“, sagte Wüst unserer Redaktion.
Die Landesregierung bringt am Freitag einen Entschließungsantrag in den Bundesrat ein, der eine wirksame Minderung und Kontrolle von Motorradlärm rechtlich möglich machen soll. Sie setzt damit eine Forderung der Landtagsfraktionen von CDU und FDP um, die sich in der vergangenen Woche auf diesen Kurs verständigt hatten.
Neue Maschinen sollen nur noch 80 Dezibel laut sein
Konkret bittet Wüst die Bundesregierung, sich bei der EU-Kommission für strengere Grenzwerte bei der Genehmigung und Zulassung neuer Motorräder einzusetzen. Neue Maschinen sollen in allen Fahrzuständen nur noch maximal 80 Dezibel laut sein. Zum Vergleich: Eine handelsübliche Motorsäge erreicht etwa 110 Dezibel. Die Bundesregierung solle derweil die Strafen bei Manipulationen etwa am Auspuff oder Luftfilter, die eine erhebliche Steigerung der Lärmemissionen zur Folge haben, „deutlich verschärfen“, so Wüst.
Zudem erwartet die Landesregierung vom Bund, dass die Polizei ein rechtlich sicheres Instrument an die Hand bekommt, um Lärmverstöße besser messen und Motorräder an Ort und Stelle beschlagnahmen zu können. Bislang sind Lärmverstöße nur schwer nachzuweisen.
Schöne Ausflugsziele in NRW ziehen immer mehr Kradfahrer an
Motorradfahren sei für viele Menschen Freizeitvergnügen und Hobby, heißt es in dem Antrag aus Düsseldorf. Zahlreiche landschaftlich schön gelegene Ausflugziele zögen fahrende Touristen aus dem In- und Ausland an. Für viele Anwohner bedeute das Freizeitvergnügen jedoch eine Lärmbelästigung, wenn die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten werde oder Maschinen „extralaut“ getunt seien. In NRW haben sich vor allem das Sauerland, Bergische Land und die Eifel ebenso wie die südlichen Ausläufer des Ruhrgebiets zum Anziehungspunkt für Kradfahrer entwickelt.