Düsseldorf. Die Sportfunktionäre geben Rhein-Ruhr gegenüber Berlin den Vorzug. Die Landesregierung spricht von einem ermutigenden Signal.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hält die Rhein-Ruhr-Region für den derzeit einzig möglichen Bewerber für die Olympischen Spiele 2032. Das hat DOSB-Präsident Alfons Hörmann am Mittwoch gegenüber der Deutschen Presse-Agentur deutlich gemacht. Berlin ist dadurch aus dem Rennen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sprach von einer „großartigen und ermutigenden Nachricht für das Sportland NRW“. Auch FDP-Fraktionschef Christof Rasche begrüßte Hörmanns Aussagen: „Es ist ein wichtiges Signal, dass diese Potenziale jetzt auch vom DOSB erkannt werden.“

Eine vom DOSB in Auftrag gegebene Forsa-Umfrage habe „ein erfreulich positives Bild der Stimmungslage in Rhein-Ruhr und in jeder der beteiligten Kommunen“ ergeben, hatte Hörmann erklärt. Nordrhein-Westfalen biete mit dieser Initiative „eindeutig die bessere Ausgangslage als derzeit Berlin“.

Die Landesregierung unterstützt seit 2017 eine private Initiative des Sportvermarkters Michael Mronz, der mit einigen Großsponsoren an einer NRW-Regionalbewerbung um die Spiele 2032 arbeitet. Dabei sollen in 14 Kommunen vorwiegend vorhandene Sportstätten genutzt werden. Mronz freute sich, dass das Konzept „ökonomisch und ökologisch nachhaltiger Spiele“ nun breit angenommen werde und kündigte für das laufende Jahr über 200 Bürgerdialog-Veranstaltungen an. „Im nächsten Schritt gilt es, national und dann möglicherweise international die notwendigen Hausaufgaben zu machen“, so Mronz.

Noch ist unklar, wann das IOC die Spiele 2032 vergibt

Noch ist unklar, wann das IOC die auf Paris 2024 und Los Angeles 2028 folgenden Spiele vergibt. In Funktionärskreisen geht man davon aus, dass die Entscheidung 2023 fallen könnte. Ministerpräsident Laschet wünscht sich bereits nach den Spielen in Tokio in diesem Sommer Klarheit über eine deutsche Bewerbungsabgabe.

Der DOSB hatte lange eher zurückhaltend auf die Olympia-Pläne an Rhein-Ruhr reagiert. Zuletzt waren Initiativen um Winterspiele 2022 in München und Sommerspiele 2024 in Hamburg auch am Widerstand der Bürger gescheitert. Laschet hatte früh die Sportbegeisterung in NRW als schlagendes Argument für einen erneuten Anlauf ins Feld geführt. „Wir in Nordrhein-Westfalen sind im besten Sinne sportverrückt und können außerdem die Nachhaltigkeit leben, die das IOC in seiner Agenda 2020 als Ziel für die Zukunft formuliert hat“, betonte er auch am Mittwoch. 90 Prozent der benötigten Sportstätten seien bereits vorhanden und würden Woche für Woche von Hunderttausenden besucht. „Dies wäre auch nach den Spielen 2032 garantiert“, so Laschet.