Dortmund. Die Grünen in Dortmund wollen der SPD das OB-Amt streitig machen. Mit ihrer Kandidatin Daniela Schneckenburger sind die Chancen dafür gestiegen.

Die frühere Grünen-Landeschefin Daniela Schneckenburger tritt bei den Kommunalwahlen am 13. September als Oberbürgermeister-Kandidatin ihrer Partei in Dortmund an. Die Dortmunder Grünen nominierten die 59-Jährige jetzt mit großer Mehrheit auf ihrer Kreismitgliederversammlung. Mit der Kandidatur Schneckenburgers bekommt der Kampf um den OB-Posten in der größten Ruhrgebietsstadt neuen Schwung. Amtsinhaber Ullrich Sierau (SPD) tritt nach zehn Jahren nicht mehr an. Die SPD schickt mit Thomas Westphal den derzeitigen Chef der städtischen Wirtschaftsförderung ins Rennen. Die CDU nominierte Ende vergangenen Jahres überraschend Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein als OB-Kandidat. Für die FDP tritt der frühere Dortmunder Bundestagabgeordnete Michael Kauch an.

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Beobachter räumen Daniela Schneckenburger große Chancen ein, in der traditionellen „Herzkammer der SPD“ mindestens die Stichwahl zu erreichen. Schneckenburger ist in Dortmund fest verankert und ein bekanntes Gesicht. Viele Jahre war sie Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat und 2004 schon einmal Kandidatin ihrer Partei für das OB-Amt. Damals erhielt Schneckenburger im ersten Wahlgang aber nur 7,7 Prozent der Stimmen.

Grüne bei Europawahl in Dortmund vor SPD und CDU

Ab 2006 rückte die frühere Gesamtschullehrerin auch landespolitisch ins Blickfeld. Vier Jahre war Schneckenburger Ko-Landesvorsitzende ihrer Partei, anschließend Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionschefin in Düsseldorf. Seit 2015 ist die zweifache Mutter Dezernentin für Schule, Jugend und Familie in ihrer Heimatstadt.

Seit Monaten treten die Grünen auch im Ruhrgebiet mit einem neuen Machtanspruch auf. Der ist nicht ganz unbegründet. Bei der Europawahl im Mai 2019 lag die Umweltpartei in einigen Revier-Städten vor SPD und CDU, darunter in Dortmund. Anlässlich der Nominierung von Daniela Schneckenburger betonte Grünen-Landeschef Felix Banaszak denn auch selbstbewusst: „Wir treten nicht an, um Korrektiv eines großen Partners zu sein. Wir haben den Anspruch, Dortmund und andere Städte verantwortlich zu gestalten.“