Düsseldorf. Besonders Grundschullehrer fehlen in NRW. Nun schraubt die Landesregierung das Studienplatzangebot für Pädagogen in die Höhe.
Im Kampf gegen den Lehrermangel schaffen die NRW-Regierung und die Hochschulen rund 1000 zusätzliche pädagogische Studienplätze. Von dieser „Studienplatz-Offensive“ profitieren Studieninteressierte, die sich für das Grundschullehramt (300 zusätzliche Studienplätze), für die Sonderpädagogik (500 Plätze), für die Pflegepädagogik (110 Plätze) oder für die Sozialpädagogik (80 Plätze) bewerben möchten.
„Das ist ein entscheidender Schritt, um die Lücke beim Lehrkräfteangebot zu schließen“, sagte NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am Mittwoch nach einem entsprechenden Beschluss des Landeskabinetts. Lambert T. Koch, der Chef der Landesrektorenkonferenz der Universitäten, ist davon überzeugt, dass nun das Defizit an Lehrern spürbar abgebaut werden könne. Auch die Zulassungsbeschränkungen (Numerus clausus) für viele Lehramtsstudiengänge dürften zurückgehen, so der Professor.
Zusätzliche Studienplätze auch an Hochschulen im Ruhrgebiet
Der Ausbau der Studienplätze in der Pflegepädagogik erfolgt ab dem laufenden Wintersemester 2019/20. Anbieter sind hier die Fachhochschulen Bielefeld und Münster, die Hochschule für Gesundheit in Bochum sowie die Katholische Hochschule NRW an mehreren Standorten. In den übrigen drei Bereichen wird das Angebot zum Wintersemester 2020/21 erweitert. Zusätzliche Plätze für das Lehramt Grundschule gibt es dann in Bielefeld, Duisburg-Essen, Dortmund, Köln, Münster, Paderborn, Siegen und Wuppertal.
Für zukünftige Sozialpädagogen wird zur Ausbildung an der TU Dortmund ein weiterer Standort – voraussichtlich Wuppertal – dazukommen. Die Ausbildung für Sonderpädagogik wird in Bielefeld, Dortmund, Köln, Paderborn, Siegen und Wuppertal aufgestockt.
Zuletzt konnten wegen des Lehrermangels an den NRW-Grundschulen von 3200 Stellen nur etwa 1760 besetzt werden. Die Landesregierung hatte zuvor schon die Zahl der Studienplätze für Grundschulen um mehr als 300 und die für Sonderpädagogik um 250 erhöht und versucht, Seiteneinsteiger und Lehrer im Ruhestand zur Arbeit an Schulen zu motivieren.