Düsseldorf. Etwa 400 Stellen sind in den Gefängnissen in NRW momentan unbesetzt. Mit einer Kampagne soll für den Job als Vollzugsbeamter geworben werden.
Interessieren Dich die Geschichten und die Psyche anderer Menschen? Daumen hoch oder Daumen runter? Fragen wie diese sind Teil des neuen „Knast-O-Mat“. Das Online-Tool gehört zu einer Werbekampagne, mit der das NRW-Justizministerium auf unbesetzte Jobs in Gefängnissen aufmerksam machen möchte. Nach 20 beantworteten Fragen wird den Teilnehmern des „Knast-O-Mat“ angezeigt, ob sie für den Job geeignet sind oder nicht.
„In dem Beruf wird man mit menschlichen Schicksalen konfrontiert. Wir brauchen daher Personen mit Charakter, die Lust darauf haben, Gefangene auch als Menschen anzunehmen“, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) am Freitag bei der Vorstellung der Kampagne. Derzeit seien mehr als 400 von insgesamt fast 6400 Stellen im allgemeinen Vollzugsdienst unbesetzt.
Zweijährige Ausbildung mit 1600 Euro pro Monat vergütet
Auch interessant
Das Bild, das man sich vom Strafvollzug macht, sei in weiten Teilen der Bevölkerung noch immer ein Stück verzerrt. Die breit aufgestellte Werbekampagne solle dazu beitragen, diesen Eindruck zu ändern. Neben dem Knast-O-Mat gibt es beispielsweise eine neue Ansprech-und Beratungsstelle in Wuppertal, bei der sich Interessierte rund um die Berufe in Gefängnissen informieren können. Des Weiteren kündigte das Justizministerium eine höhere Werbepräsenz bei der Arbeitsagentur, bei Messen und in Schulen an.
Gesucht für die Berufe in den Gefängnissen werden Erwachsene ab 20 Jahren. Für eine mögliche Verbeamtung dürfen die Arbeitnehmer nach Abschluss der Ausbildung nicht über 42 Jahre alt sein. Die zweijährige Ausbildung wird momentan mit ungefähr 1600 Euro pro Monat vergütet, da ein Sonderzuschlag in Höhe von 50 Prozent anfällt.
Viele scheitern am Diktat
Vor der Einstellung sind allerdings einige Eignungstests notwendig. Dabei fällt nach Angaben des Ministeriums momentan ein großer Teil der Bewerber durch. Überraschenderweise scheitern viele demnach am Diktat. Getestet wird aber auch die körperliche Fitness durch einen Parcour, welcher der Praxis im Berufsalltag ähnelt. Es müssen beispielsweise Hindernisse übersprungen werden.