Essen. Sportmanager Michael Mronz warb in Essen für die Bewerbung 2032 - und sieht wichtige Hürden für Olympia an Rhein und Ruhr bereits genommen.
Sportmanager Michael Mronz verspürt offenbar neuen Rückenwind für seine Idee, die Olympischen Sommerspiele 2032 ins NRW-Kernland zu holen. „Falls der Deutsche Olympische Sportbund sich entscheidet, 2032 einen deutschen Bewerber ins Feld zu schicken, dann wohl die Region Rhein Ruhr“, sagte der Initiator des Projekts „Rhein Ruhr City 2032“ auf dem Sponsorentreffen des Politischen Forums Ruhr am Donnerstag in Essen. Berlin als möglicher Mitbewerber habe wegen zu kurzer Vorbereitungszeit für 2032 bereits abgewunken. Eine Berliner Kandidatur vier Jahre später sei aber wegen der Erinnerung an die Nazi-Spiele 1936 politisch kaum durchsetzbar.
Auf das „Wir-Gefühl“ kommt es an
Wird Olympia an Rhein und Ruhr damit wahrscheinlicher? Michael Mronz ist davon überzeugt. Im Frühsommer hatte die IOC-Vollversammlung in Lausanne entschieden, Olympia-Bewerbungen auch mehrerer Städte und einzelner Regionen zuzulassen. Damit wäre für eine mögliche Kandidatur der Rhein-Ruhr-Region auch sportpolitisch eine hohe Hürde aus dem Feld geräumt. Bisher konnten sich ausschließlich einzelne Städte für die Austragung der Spiele bewerben. Das „Wir-Gefühl“ sei jedoch ausschlaggebend für die „Rhein Ruhr City“-Bewerbung, betonte Mronz. „Das ist unsere große Chance.“
Der Sportmanager trommelt seit Jahren beharrlich für Olympia in NRW. Längst ist aus der anfangs belächelten Idee ein fester Plan mit einem klaren Konzept geworden. Ein Konglomerat aus 14 Städten – darunter sieben aus dem Ruhrgebiet – soll Sommerspiele und die Paralympics 2032 ausrichten. Das als reine Privatinitiative gestartete Projekt hat den Segen der Landesregierung und zudem eine ordentliche Zahl finanzstarker Förderer hinter sich, darunter Ruhrgebietsgrößen wie Evonik und die RAG-Stiftung sowie die Messe Essen und den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband.
„90 Prozent aller Sportstätten sind bereits vorhanden“
Initiator Mronz hob in Essen noch einmal den zentralen Nachhaltigkeitsgedanken möglicher NRW-Spiele heraus. „90 Prozent aller Sportstätten, die wir brauchen, sind bereits vorhanden“, sagte der 52-Jährige. Schon heute sei es möglich, in den 14 Teilnehmerstädten Sportveranstaltungen für über 640.000 Zuschauer gleichzeitig zu veranstalten. Die Spiele wären zudem ein dauerhafter Gewinn für die gesamte Region und ihre Menschen. „Alle Aktivitäten entwickeln wir nicht für Olympia, sondern durch Olympia“, betonte Mronz. Beispiel Verkehr: Dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) als künftigem Rückgrat des Regionalverkehrs in NRW könne man mit Olympia ein klares Zieldatum vorgeben, ebenso der Digitalisierung des Schienenverkehrs.