Neuss. Mit ihrem neuen Bildungskonzept setzen sich die Grünen von der Politik ihrer Ex-Ministerin Sylvia Löhrmann ab. Die Partei ist auf dem Höhenflug.
Die NRW-Grünen wollen mit einem moderneren Bildungskonzept wieder schlagkräftiger in der Bildungspolitik werden. Kinder und Jugendliche dürften angesichts von Globalisierung, Digitalisierung und tiefgreifenden gesellschaftlichen Prozessen nicht auf eine „Welt von gestern“ vorbereitet werden, sagte Landeschef Felix Banaszak am Samstag beim Landesparteitag in Neuss. „Es reicht nicht, einmal eine Ausbildung für den Rest des Lebens zu machen.“
Mit ihrem neuen Bildungskonzept setzen sich die Grünen von der zuletzt deutlich von den Wählern missbilligten Schulpolitik ihrer Ex-Ministerin Sylvia Löhrmann ab. Gymnasien und Gesamtschulen werden sich aus Sicht des Vorstands in den nächsten Jahren als die beiden wichtigsten Säulen des Schulsystems herauskristallisieren. Die Hauptschule habe keine Zukunft.
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„Alternative Formen“ der Leistungsüberprüfung
In dem Konzept wird auch ein Rechtsanspruch auf kostenlose, hochwertige Ganztagsangebote für Grundschulen sowie die Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen gefordert - in einem ersten Schritt zumindest für die Klassen 1 bis 6. Außerdem treten die Grünen für „alternative Formen“ der Leistungsüberprüfung ein. An Stelle von Klassenarbeiten könnten etwa Portfolios, Fachreferate, Vorträge oder Präsentationen treten, heißt es im Leitantrag des Vorstandes.
Die Grünen sind auch in Nordrhein-Westfalen auf dem Höhenflug. Bei der Europawahl hatten sie in NRW mehr als 23 Prozent gewonnen und sogar die SPD hinter sich gelassen. Bei der Landtagswahl 2017 waren die NRW-Grünen als damalige Regierungspartei auf 6,4 Prozent abgestürzt. (dpa)